LKA: Keine erhöhte Zahl von bedrohten Politikern nach Lübcke-Mord

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Laut dem LKA ist die Zahl von Personen, die wegen Bedrohung um Hilfe beten, seit dem Mord an Walter Lübcke nicht gestiegen.

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WIESBADEN. Nach der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke ist die Zahl prominenter Personen, die sich ebenfalls bedroht fühlen und um Hilfe bitten, nach Angaben des Landeskriminalamtes nicht gestiegen. "Wir können deswegen keine Steigerung erkennen", sagte ein LKA-Sprecher auf Anfrage in Wiesbaden. Jährlich gebe es etwa zehn Fälle, bei denen die Experten für Personen des öffentlichen Lebens die Gefährdungslage bewerten. Dauerhaft gebe es weniger als fünf Personen in Hessen, die ständigen Schutz bekommen.

Zu diesen Personen zählen zum Beispiel Politiker und Manager. Es geht um Menschen, die im gesellschaftlichen Fokus stehen. "Darüber hinaus hat aber jeder das Recht, sich von der Polizei beraten zu lassen, wenn er sich bedroht fühlt. Die einzelnen Fälle würden individuell geprüft", sagte der Sprecher.

Bei den Bedrohungen handelt es sich den Angaben zufolge meist um anonyme Schreiben oder Nachrichten in sozialen Medien. Durch Social Media sei der Ton in der Kommunikation bedeutend rauer geworden. "Da werden Dinge geschrieben, die sich normal keiner ins Gesicht sagen würde", sagte der Sprecher.

Regierungspräsident Walter Lübcke (CDU) wurde in der Nacht zum 2. Juni mit einem Kopfschuss getötet. Der Generalbundesanwalt, der mittlerweile die Ermittlungen übernommen hat, geht von einem rechtsextremistischen Hintergrund aus. Auch Lübcke war im Vorfeld immer wieder bedroht worden.

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Von dpa