Wilhelm Wolf soll Staatsgerichtshof-Präsident werden

Wilhelm Wolf soll neuer Präsident des Staatsgerichtshofs werden. Foto: CDU-Fraktion

Als Nachfolger von Roman Poseck soll Wilhelm Wolf vom hessischen Landtag zum neuen Präsidenten des Staatsgerichtshofes gewählt werden. Wer ist er und was hat er bisher getan?

Anzeige

WIESBADEN/HESSEN. Wilhelm Wolf soll am Dienstag vom Landtag auf Vorschlag der CDU-Fraktion zum neuen Präsidenten des hessischen Staatsgerichtshofes gewählt werden. Das wurde am Montag in Wiesbaden bekannt. Der 55-Jährige wird damit Nachfolger von Roman Poseck, den der neue Ministerpräsident Boris Rhein Ende Mai in sein Regierungskabinett holte. Wolf gehört dem Staatsgerichtshof seit Ende 2015 als richterliches Mitglied an, kurz darauf wurde er zum Präsidenten des Landgerichts Frankfurt berufen.

Sein Werdegang durch die hessischen Landesgerichte

Der gebürtige Münchener machte in Frankfurt Abitur und anschließend eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Von 1988 bis 1993 studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Frankfurt, wo er nach der ersten juristischen Staatsprüfung von 1994 bis 1996 als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Juristische Zeitgeschichte und Zivilrecht arbeitete. Dort wurde er 1997 auch promoviert. Nach der zweiten juristischen Staatsprüfung im Jahr 1999 arbeitete Wolf als Rechtsanwalt in Frankfurt.

Anzeige

2002 wurde der Jurist ans Amtsgericht Alsfeld und 2004 ans Hessische Justizministerium als Leiter des Referats für Parlamentsangelegenheiten abgeordnet. 2006 kam er außerdem als Richter ans Oberlandesgericht Frankfurt, wurde anschließend als Vizepräsident des Landgerichts Gießen berufen, am 1. Oktober 2008 zum Präsidenten des Landgerichts Fulda und am 1. August 2010 zum Präsidenten des Landgerichts Gießen.

Interimsweise leitete seit Posecks Weggang die Vizepräsidentin Ute Sacksofsky das hessische Verfassungsgericht und in dieser Funktion auch die mündliche Verhandlung über die Heimatumlage des Landes in der vergangenen Woche. Das Staatsgerichtshofgesetz sieht vor, dass das Parlament innerhalb von 30 Tagen einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin wählen sollte. Wolfs Vorgänger Poseck war 2017 vom Landtag ohne Gegenstimmen gewählt worden. Alle 103 Abgeordneten von CDU, SPD, Grünen und FDP stimmten für ihn, die Abgeordneten der Linken-Fraktion enthielten sich. 2019 wurde Poseck dann auf Vorschlag von CDU, Grünen, SPD und FDP erneut ohne Gegenstimmen zum Präsidenten gewählt, die Linken-Abgeordneten enthielten sich erneut.