Die Inzidenz in Worms und Ludwigshafen sinkt nur sehr langsam. Nun plant das Gesundheitsministerium eine Sonder-Aktion, um mehr Menschen in den Inzidenz-Hochburgen zu impfen.
MAINZ. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium plant in der kommenden Woche Sonder-Impfaktionen in den beiden von der Coronavirus-Pandemie besonders betroffenen Städten Ludwigshafen und Worms. Dafür würden bis zu 5.000 Impfdosen bereitgestellt, kündigte der neu ernannte Landesimpfkoordinator Daniel Stich am Freitag in Mainz an. Geimpft sollen ausschließlich die Bewohner ausgewählter Stadtteile mit besonders hohen Fallzahlen.
Worms und Ludwigshafen zählen seit Wochen zu den den rheinland-pfälzischen Kommunen mit den höchsten Inzidenzwerten. Am Donnerstag waren sie erstmals seit längerer Zeit unter die kritische Marke von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gefallen. Bei der Impfaktion durch mobile Teams des Deutschen Roten Kreuzes soll Impfstoff des Herstellers "Johnson & Johnson" zum Einsatz kommen, bei dem nur eine Dosis gespritzt wird. "Wir wollen gezielt in die Brennpunkte gehen, wo wir glauben, die höchste Wirkung zu erzielen", sagte Stich.
Einen Überblick zur aktuelle Lage beim Impfen in Deutschland, inklusive interaktiver Grafik, finden Sie hier.
Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) kündigte an, dass sich wie geplant ab dem 7. Juni alle Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer für eine Coronavirus-Schutzimpfung voranmelden könnten. Er dämpfte zugleich Hoffnungen, dass es schnell Impftermine für jedermann geben werde. "Wir haben eine sehr hohe Impfbereitschaft", sagte er. Bis mindestens in die Sommerferien hinein werde es einen Mangel an Coronavirus-Impfstoff geben. Aktuell warten in Rheinland-Pfalz noch rund 410.000 Menschen der Prioritätsgruppe 3 und mehrere Tausend aus den Prioritätsgruppen 1 und 2 auf ihren Impftermin. Sie sollen ihn auch künftig vorrangig erhalten, kündigte Hoch an. Es werde voraussichtlich noch bis Ende Juni dauern, bis alle ihren Termin mitgeteilt bekommen.
Alle neuen Voranmeldungen nach Abschaffung der Priorisierung würden dann nach dem zeitlichen Eingang der Anmeldung abgearbeitet. Mit Vorrang würden lediglich Impfwünsche von über 70-Jährigen behandelt.
Von epd