Mehr als 1000 Rheinland-Pfälzer hatten im Jahr 2019 Einkünfte von einer Million Euro und mehr. Das Statistische Landesamt weiß auch, wo die meisten Topverdiener wohnen.
Mainz. „Ich wär so gerne Millionär“, sangen die Prinzen. Für einige Rheinland-Pfälzer hat sich dieser Traum erfüllt. Die Zahl der Einkommensmillionäre ist gestiegen. Für 2019 zählte das Statistische Landesamt 1045 Einkommensmillionäre und damit 12,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie es nun bekannt gegeben hat. Das Einkommen besteht nicht nur aus Lohn oder Gehalt, sondern kann unter anderem aus Einkünften aus einem Gewerbe, der Vermietung oder aus Kapitaleinkünften stammen.
Die meisten Einkommensmillionäre lebten 2019 in Mainz: 77 zählten die Statistiker dort, wie das Amt auf Anfrage erläutert. Es folgten mit deutlichem Abstand Trier (39 Millionäre), Koblenz (37), Neustadt/Weinstraße (31) und Kaiserslautern (26). Ingelheim kommt erst auf Platz acht mit 16 Einkommensmillionären. Auf Platz sieben: Bad Kreuznach (18). Das war 2010 noch anders: Damals lag Ingelheim mit Mainz noch gleichauf, in beiden Städten lebten 31 Einkommensmillionäre.
Fast 43.000 Euro beträgt das Einkommen im Durchschnitt
Doch die meisten Rheinland-Pfälzer sind von einem so großen Einkommen weit entfernt. Rund zwei Millionen Menschen mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz sind lohn- und einkommensteuerpflichtig. Sie erzielten dem Statistischen Landesamt zufolge 2019 im Durchschnitt Einkünfte von 42.794 Euro. Das bedeutet ein Plus von 4,1 Prozent oder 1.697 Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Einkommensteuer betrug im Durchschnitt 7.496 Euro je Steuerpflichtigen und legte um 5,8 Prozent zu. Allerdings herrschte 2019 noch keine Pandemie und weniger Menschen waren beispielsweise in Kurzarbeit.
Die Analyse der Behörde zeigt, dass die Einkünfte ungleich verteilt sind. Rund zwei Drittel der Steuerpflichtigen hatten ein Einkommen, das unter dem Durchschnitt lag. Ihre gezahlte Steuer machte knapp 15 Prozent der Einkommensteuer aller Steuerpflichtigen aus. Einkünfte von 100.000 Euro und mehr hatten knapp sieben Prozent der Steuerpflichtigen; sie trugen rund 48 Prozent (2018: 46 Prozent) zur festgesetzten Steuer bei.
Selbstständige haben im Schnitt deutlich höhere Einkünfte
Der Großteil der Steuerpflichtigen (84 Prozent) bestritt sein Einkommen überwiegend aus nicht selbständiger Arbeit, durchschnittlich waren es gut 40.000 Euro. Menschen, die vor allem andere Einkünfte haben, hatten zum Teil deutlich mehr Geld. An der Spitze standen Selbstständige mit einem Durchschnittseinkommen von rund 130.400 Euro. Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb machten im Schnitt 107.000 Euro aus, Land- und Forstwirtschaft 82.000 Euro sowie Vermietung und Verpachtung knapp 46.000 Euro. Kapitaleinkünfte betrugen durchschnittlich fast 26.000 Euro.
Im Durchschnitt die höchsten Einkünfte haben Menschen, die im Südosten des Landes leben, wie aus den Daten hervorgeht. Spitzenreiter war wie in den Jahren zuvor der Landkreis Mainz-Bingen mit gut 51.700 Euro, gefolgt vom Kreis Bad Dürkheim und der Stadt Ludwigshafen. In Mainz hatten Steuerpflichtige im Schnitt knapp 46.000 Euro an Einkünften, in Worms waren es gut 39.000 Euro, im Kreis Alzey-Worms etwas mehr als 45.000 Euro und im Kreis Bad Kreuznach gut 41.000 Euro. Schlusslicht war die Stadt Pirmasens mit rund 32.200 Euro. Allgemein gilt nach der Datenlage: Wer in einem Landkreis wohnt, hatte im Durchschnitt etwas höhere Einkünfte (1,5 Prozent) als die Bewohner kreisfreier Städte. 2018 betrug der Unterschied noch 5,2 Prozentpunkte.