Behrenbecks Blick: Finanziell ist Eintracht Frankfurt nicht mal Mittelmaß
Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic steht für die kommende Saison in der Fußball-Bundesliga vor einer schwierigen Aufgabe. Experte Marc Behrenbeck spricht gar von einer "Mission Impossible", wenn es um die Kaderplanung geht. Schließlich bewegen sich die Adlerträger in einem finanziell sehr engen Korsett.
Von Mark Behrenbeck
Nicht auf Rosen gebettet: Sportvorstand Fredi Bobic muss nach eigenen Angaben bei der Eintracht weiter haushalten und fordert daher: „Wir müssen als Verein insgesamt wachsen.“ Archivfoto: dpa
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FRANKFURT - Die Eintracht hat nur noch den Pokal im Kopf. Das merkt man. Die Leistung am vergangenen Wochenende war äußerst schwach. Aber mindestens einer bei der SGE hat derzeit aus anderen Gründen Kopfschmerzen: Fredi Bobic. Der Sport-Vorstand steht gemeinsam mit seinem Team um den äußerst talentierten Chefscout Ben Manga mal wieder vor einer "Mission Impossible". Das Schlimme bei der Kaderplanung in Frankfurt ist, dass man finanziell und damit im Werben um die begehrten Spieler nicht mal mit dem Mittelstand der Bundesliga wie Köln, Bremen oder gar Freiburg mithalten kann.
Serge Gnabry wurde vor einem Jahr auch der Eintracht angeboten. Allerdings waren die fünf Millionen, die Werder Bremen für das Edeltalent letztendlich gezahlt hat, für die Frankfurter utopisch zu realisieren. Um Anthony Modeste hat man seinerzeit gebuhlt ohne Ende. Die vom 1. FC Köln gebotenen 4,5 Millionen waren allerdings mehr als 30 Prozent höher als das Eintracht-Angebot. Und selbst der SC Freiburg kauft in diesen Tagen locker mal einen Pascal Stenzel von Borussia Dortmund für vier Millionen. Selbst diese genannten Vereine spielen auf dem Transfermarkt in einer anderen Liga als die Eintracht, die sich für den Transfer von Marco Fabián (etwa 3,7 Millionen Euro) für ihre Verhältnisse schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt hat. Die SGE ist monetär nicht mal mit dem Mittelstand der Liga konkurrenzfähig.
Dazu kam in einigen Fällen ein schlechtes Scouting in der Zeit vor Manga und Co. Vincenzo Grifo wäre vor zwei Jahren gerne in Frankfurt wohnen geblieben - er spielte beim FSV - und zur Eintracht gewechselt. Die SGE sah in ihm damals kein Potenzial. In diesem Sommer wechselt Grifo wohl für etwa sieben Millionen Euro nach Mönchengladbach. Ein satter Gewinn von sechs Millionen für Freiburg. Und ebenfalls in diesem Sommer wirbt man in Frankfurt um den ehemaligen FSVler Mathew Leckie, der der Eintracht vor drei Jahren ebenfalls schon mal zum Schnäppchenpreis angeboten wurde. In diesem Sommer kostet er durch eine Ausstiegsklausel 3,5 Millionen Euro. In das Kovac-System würde der Australier allerdings perfekt passen.