Bei Eintracht Frankfurt läuft die Kaderplanung im Hintergrund auf vollen Touren
Die Bundesliga-Saison nähert sich dem Ende, das Pokalfinale steht vor der Tür. Doch bei Eintracht Frankfurt laufen die Kaderplanungen bereits auf Hochtouren. Wer bleibt? Wer geht? Ein Überblick.
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
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FRANKFURT - Die jüngsten Niederlagen in der Bundesliga kosten die Frankfurter Eintracht. Und zwar richtig viel. Die hessischen Bundesliga-Fußballer lassen einige Millionen Euro in der Fernsehtabelle liegen. Immerhin: Für einen Triumph im DFB-Pokal winken zusätzliche 4,54 Millionen, als Finalteilnehmer sind 3,26 Millionen schon garantiert.
Der Etat der Frankfurter für die neue Saison dürfte letztlich auf 40, 41 Millionen klettern, mutmaßt Finanzvorstand Oliver Frankenbach. Damit könnten die Hessen rund fünf bis sechs Millionen Euro mehr für Neuzugänge ausgeben als im Vorjahr – da waren es gerade mal 2,5 Millionen. Und Verstärkungen seien nötig, hat Trainer Niko Kovac zuletzt betont. Im Hintergrund laufen die Kaderplanungen bereits auf Hochtouren. So sind die Aussichten:
Wer bleibt?
20 Profis haben noch Verträge über diesen Sommer hinaus. Wer genauer hinschaut, erkennt aber, dass darunter auch viele Verletzte und Spieler sind, die bislang nicht die Erwartungen erfüllt haben. David Abraham, Bastian Oczipka, Timothy Chandler und Marco Fabian bleiben als Stützen. Doch können Alexander Meier (Ferse), Marco Russ (Comeback nach Krebserkrankung), Makoto Hasebe (Knie-Op), Marc Stendera (Rückkehr nach dem zweiten Kreuzbandriss) und Omar Mascarell (Achillessehne) so schnell (oder überhaupt) wieder Leistungsträger werden? Andersson Ordonez, Taleb Tawatha, Max Besuschkow und Yanni Regäsel müssen gehörige Sprünge machen, um wirklich weiterhelfen zu können. Branimir Hrgota, Mijat Gacinovic, Danny Blum und Aymen Barkok fehlt die Konstanz bislang.
Eintracht-Verteidiger Jesus Vallejo (links). Foto: dpa
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Wessen Zukunft ist offen?
Lukas Hradecky hat zwar noch Vertrag bis 2018, doch entweder verlängert die Eintracht in Kürze vorzeitig mit dem Finnen oder er wird schon nach dieser Runde verkauft. Schließlich wollen sie den Stammkeeper, der vor zwei Jahren 2,5 Millionen Euro gekostet hat, nicht nach der nächsten Spielzeit ablösefrei abgeben. Und dann sind da ja noch gleich fünf Leihspieler. Jesus Vallejo will Frankfurt halten, aber die Entscheidung trifft Real Madrid – und bei den Königlichen geht mit Pepe ein Innenverteidiger wohl zu Paris St. Germain. Für Ante Rebic müsste die Eintracht drei Millionen an den AC Florenz zahlen, auch für Guillermo Varela (Manchester United) wäre eine Ablöse fällig. Kovac schätzt beide. Aber sind sie das Geld wert? Michael Hector (FC Chelsea), Shani Tarashaj (FC Everton) und Marius Wolf (Hannover 96) konnten nicht überzeugen – und gehen höchstwahrscheinlich zu ihren Clubs zurück.
Eintracht-Verteidiger Jesus Vallejo (links). Foto: dpa Foto:
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Wer geht?
Der Wechsel von Haris Seferovic zu Benfica Lissabon scheint beschlossene Sache, auch Ersatztorwart Heinz Lindner (sicher) und Slobodan Medojevic (so gut wie) gehen von Bord.
Wer muss kommen?
Als Hradecky-Ersatz fiel immer wieder der Name von Alexander Schwolow, doch der gebürtige Wiesbadener hat beim SC Freiburg nun vorzeitig verlängert. Ein Auge soll die Eintracht auf Linksaußen Mathew Leckie (FC Ingolstadt) geworfen haben. Die Hessen suchen Neuzugänge in allen Bereichen. Vor allem im defensiven Mittelfeld. Nicht minder wichtig wären ein effizienter Stürmer und ein technisch versierter Innenverteidiger.
SEFEROVIC VERLETZT SICH AM KNIE
Der Eintracht droht der nächste Ausfall: Haris Seferovic hat sich beim Training am Dienstag das Knie verdreht. Der Stürmer musste die Einheit abbrechen. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Ob Seferovic am Samstag gegen Mainz 05 mitwirken kann, ist ungewiss.
Gleiches gilt für Marc Stendera: Der Mittelfeldmann, der erst vor zehn Tagen nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback gefeiert hatte, musste pausieren.