Eintracht Frankfurt: Spielen Meier und Vallejo in Berlin?
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
Eintracht-Verteidiger Jesus Vallejo (links). Foto: dpa
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FRANKFURT - Niko Kovac versucht ihn aufrecht zu erhalten. Irgendwie. Den Druck. Für die letzten beiden Bundesliga-Spiele der Frankfurter Eintracht. Indem der Trainer betont, dass „jeder sich für einen Platz im DFB-Pokalfinale empfehlen kann und muss. Auch diejenigen, die sich bislang als Stammspieler gesehen haben“.
Kovac ruft seinen Profis daher vor dem Auftritt bei Mainz 05 an diesem Samstag (15.30 Uhr) und dem Heimspiel in einer Woche gegen RB Leipzig ins Gedächtnis: „Wem nicht bewusst ist, dass am 27. Mai noch ein großer Tag vor der Tür steht, dem kann ich auch nicht mehr helfen.“ Und doch ist es eben genau jenes Endspiel in Berlin gegen Borussia Dortmund, dass der Eintracht im Liga-Endspurt anscheinend die entscheidenden Körner raubt. Was selbst Kovac eingesteht – mit Blick auf die Zurückhaltung in den Zweikämpfen: „Natürlich hat man im Hinterkopf, dass man sich nicht verletzen will. Davon kann man sich nicht freimachen. Ich warne aber: Wer nur 50 Prozent gibt, der verletzt sich erst recht.“
Auch Tarashaj und Stendera fallen gegen die 05er aus
Kovac will den Konkurrenzkampf nutzen, um seine Spieler anzutreiben. Das große Problem ist allerdings: Allzu viel Konkurrenzkampf gibt es derzeit im Kader nicht. Für das Mainz-Spiel stellt sich dieser ob der vielen Ausfälle von alleine auf. Ganze neun Frankfurter sind aktuell verletzt. Am Freitag verkündete Kovac nämlich, dass zwei weitere Profis vorerst nicht zur Verfügung stehen. Marc Stendera, der erst vor zwei Wochen in Hoffenheim nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback gegeben hatte, hat in den vergangenen Tagen aufgrund von Kniebeschwerden nicht trainiert. „Er ist zwar wieder beschwerdefrei, aber noch keine Option“, ist Kovac zuversichtlich, dass der Mittelfeldmann in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen kann. Shani Tarashaj droht derweil sogar das Saisonaus: Der Schweizer hat sich einen Meniskuseinriss zugezogen. Alexander Meier, Jesus Vallejo, Makoto Hasebe, Omar Mascarell, Andersson Ordonez, Slobodan Medojevic und Marius Wolf fehlen ohnehin schon. Warum es so viele Spieler erwischt hat, kann Kovac „auch nicht sagen. Uns verfolgt das Pech“.
Bei Meier und Vallejo hofft Kovac, dass sie vielleicht rechtzeitig fit werden. Für das Pokalfinale. Goalgetter Meier, den seit Wochen Fersenprobleme plagen, mache „täglich Fortschritte. Er steht in der Reha schon wieder auf dem Platz. Eventuell kann er nächste Woche wieder mit der Mannschaft trainieren“. Innenverteidiger Vallejo (Oberschenkel) kehre am Sonntag aus Madrid zurück. „Dann schauen wir uns die Sehne ganz genau an. Es wäre natürlich super, wenn es für den Endspurt bei ihm reicht“, so Kovac. Es wären zwei wichtige Comebacks, die der Eintracht Schwung verleihen könnten. Auch wenn unklar ist, wie schnell beide wieder Vollgas geben können. Und auch bei Ordonez und Medojevic ist Kovac positiv gestimmt, dass beide – durchaus schon gegen Leipzig – noch zurückkehren. Vorher geht es aber erst mal nach Mainz. „Wir werden alles in die Waagschale werfen“, versichert Kovac. „So wie die 05er vor einem Jahr gegen uns, als wir in ihrer Situation waren.“
Der Kroate, der wohl wieder Timothy Chandler und Mijat Gacinovic im defensiven Mittelfeld ins Rennen schickt, ist „felsenfest davon überzeugt, dass wir ein anderes Gesicht zeigen“ als beim enttäuschenden 0:2 gegen den VfL Wolfsburg. Und selbst im Falle einer Niederlage will sich der 45-Jährige nicht runterziehen lassen. „Wir spielen eine gute Saison. Und können noch eine sehr gute daraus machen. Andere Vereine wären froh, wenn sie in unserer Situation wären.“