Ein Spiel vor 6.000 Zuschauern - das gab es für Eintracht Frankfurt lange nicht mehr. Am Samstag unterlag Adi Hütters Team im Testspiel bei Ajax Amsterdam.
Von Peppi Schmitt
Eine vogelwilde Abwehrleistung sah Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter am Abend im Testspiel bei Ajax Amsterdam.
(Archivfoto: dpa)
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FRANKFURT - Ein Fußballspiel mit Zuschauern – das hatte die Frankfurter Eintracht seit dem Europa-League-Rückspiel in Salzburg am 28.Februar nicht mehr erlebt. Beim Testspiel im Amsterdam waren 6.000 Zuschauer zugelassen, die ganz brav mit Abstand in der Amsterdam-Arena saßen und ein hochüberlegenes Ajax sahen. Dass die Eintracht nur 1:2 (0:1) verlor, hatte sie in erster Linie der Klasse ihres Nationaltorwart Kevin Trapp zu verdanken. Quincy Promes und Mohammed Kundus trafen für Ajax, André Silva für die Frankfurter.
Der holländische Rekordmeister hatte die Frankfurter von Beginn an „hergespielt“. Die Eintracht lief nur hinterher, hinten, in der Mitte und vorne. Ajax spielte einfach viel zu schnell für den Bundesligisten. Da merkte man die fortgeschrittene Fitness der Amsterdamer, die schon etwas länger im Training stehen. Man merke aber auch die höhere individuelle Klasse in allen Mannschaftsteilen. Mit einer Ausnahme. Hätte Kevin Trapp nicht einen außerordentlich guten Tag erwischt und in der ersten Halbzeit zwei, dreimal prächtig gehalten, wäre es wohl zu einem Debakel für die Eintracht gekommen. Zudem traf Ajax je einmal Pfosten und Latte.
Schnell, ballsicher, entschlossen - Ajax
Es war manchmal atemberaubend, wie schnell, ballsicher und entschlossen die Angreifer zu Werke gingen. Den Führungstreffer in der 3. Minute hatten sie allerdings der Eintracht zu verdanken. Sebastian Rode spielte einen haarsträubenden Rückpass, der Ball prallte von Filip Kostic zu Lassina Traore. Nach dessen Zuspiel stand Quincy Promes mutterseelenallein vor Trapp und konnte sich die Ecke aussuchen. Rechts von Trapp schlug der Ball ein.
Aufstellung Eintracht Frankfurt
Erste Halbzeit: Trapp - Abraham, Hinteregger, Ndicka - da Costa, Rode, Ilsanker, Kostic - Kamada - Ache, Silva
Zweite Halbzeit: Trapp - Abraham (72. Hasebe), Hinteregger (72. Zuber), Ndicka (72. Touré) - da Costa (72. Tuta), Kohr, Ilsanker (81. Sow), Kostic (81. Chandler) - Barkok - Paciencia, Silva (81. Dost)
Und die Eintracht? Die tat sich unendlich schwer, mal wirklich gefährlich nach vorne zu kommen. Danny da Costa hatte eins, zwei Szenen, brachte die Flanken aber nicht präzise genug nach innen. Ragnar Ache versuchte sich mit großem Kampfgeist der spielerischen Überlegenheit des Gegners entgegenzustemmen. Ein paar andere wie Daichi Kamada oder Filip Kostic liefen meist nur nebenher. Die einzig wirkliche Gelegenheit hatte in der 42. Minute André Silva nach einem Zuspiel von Kostic. Doch André Onana im Tor konnte den Ball abwehren. Es war eine ernüchternde erste Halbzeit.
Die nächste kalte Dusche kam schon in der 47. Minute. Die Abseitsfalle der Eintracht schnappte nicht zu, drei Holländer waren völlig alleine und veräppelten den allein auf sich gestellten Torwart Trapp ehe Mohammed Kundus den Ball schließlich ins Tor schoss. Nun war richtig Feuer im Spiel, ganz so leicht wollte sich die Eintracht dann doch nicht besiegen lassen. Besonders der Brasilianer Antony übertrieb es, wollte die Frankfurter lächerlich machen, Die traten zurück, kassierten dafür in Personen von Ndicka und Kohr gelbe Karten, vor der Pause waren schon Rode und Da Costa verwarnt worden. Die Holländer zahlten mit gleicher Münze zurück, sahen auch zweimal „Gelb“.
Nach vorne ein wenig besser in der zweiten Halbzeit
Mit Dominik Kohr, Aymen Barkok und Goncalo Paciencia hatte der Frankfurter Trainer zunächst dreimal gewechselt, später kamen noch Makoto Hasebe, Tuta, Almamy Touré, Steven Zuber, Timmy Chandler und Bas Dost. Nach vorne wurde das Spiel im zweiten Durchgang ein wenig besser und folgerichtig konnte Silva den Anschlusstreffer erzielen. Nach einer Ecke von Kohr drückte er den Ball in der 51. Minute über die Linie. Zehn Minuten vor dem Ende hätte Silva sogar den Ausgleich erzielen können, scheiterte aber an Onana. Es wäre auch wirklich nicht verdient gewesen. Denn nach hinten war es bei den Frankfurtern weiter vogelwild. So traf Alvarez in der 58. Minute mit einem mächtigen Schuss nur die Latte.