Fredi Bobic stellt klar: Luka Jovic kommt nicht zurück
Eintracht Frankfurts Sportvorstand spricht sich gegen eine Verpflichtung des Serben aus. Dennoch könne es auf dem Transfermarkt noch turbulent werden.
Von Peppi Schmitt
Luka Jovic wird vorerst nicht mehr für Eintracht Frankfurt auf Torejagd gehen.
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FRANKFURT - Der Termin rückt näher, die „Deadline“ für Transfers im deutschen Fußball. Am 5.Oktober schließt die sommerliche Transferliste, die ja wegen der Corona-Pandemie in den Herbst ausgeweitet worden ist. Bei der Frankfurter Eintracht herrscht nach wie vor Ruhe. Sportvorstand Fredi Bobic scheint wie in den letzten Jahren darauf zu vertrauen, dass im Endspurt, auf der absoluten Zielgeraden, manchmal sogar erst im Zieleinlauf ein paar Stunden vor dem Ende der Frist, die besten Schnäppchen möglich sind. „Das Sportliche wird manchmal gar nicht so sehr im Blickpunkt stehen, die wirtschaftliche Situation wird fast noch wichtiger werden“, hat der Eintracht-Boss mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise vor ein paar Wochen schon gesagt. Der Blick aufs Konto also wichtiger als der Blick auf den Rasen?
So absolut wird Bobic das sicher nicht umsetzen. Und selbst mit wenig(er) Geld, wäre es ja möglich, die Mannschaft zu verstärken. Daran arbeiten sie bei der Eintracht im Verborgenen. „Einen Kracher wird es nicht geben, aber ich lasse mir eine Hintertür offen“, sagte Bobic nun, „in den letzten Tagen der Transferperiode kann es schon noch turbulent werden." Dabei ist für die Eintracht noch nicht einmal die Transferphase aus dem Sommer 2019 beendet, denn im „Fall Haller“ gibt es immer noch nichts Neues: West Ham United ist der Eintracht weiterhin noch 24 Millionen Euro aus verschiedenen Ratenzahlungen der 40 Millionen-Euro-Ablöse aus dem letzten Jahr schuldig. Das fehlende Haller-Geld wird die Frankfurter in ihren aktuellen Bemühungen allerdings nicht einschränken, denn vom Weltverband FIFA gibt es klare Signale, dass die Engländer früher oder später zahlen müssen. Doch konkret ist noch nichts passiert. Haller hat nach einer langen Durstrecke gerade mal wieder positiv auf sich aufmerksam gemacht. Im englischen Pokal durfte er spielen und hat beim 5:1 gegen den Drittligisten Hull City zwei Treffer erzielt.
Bobic: An Gerüchten zu Jovic sei "gar nichts dran"
Aktuell schießen bei der Eintracht nur Gerüchte ins Kraut, während es vom Klub keine konkreten Aussagen gibt. Nicht zu Kevin Trapp, der nun mal wieder vom AS Rennes umworben sein soll, nicht zu Filip Kostic, der möglicherweise darauf hofft, dass endlich ein Klub anbeißt. Nur zu Luka Jovic, der gerne von Real Madrid zurückkommen würde, hat Bobic Stellung bezogen. Der ehemalige Stürmer werde „nicht zurückkehren“, an den Gerüchten sei „gar nichts dran“, sagte er. Was so natürlich nicht stimmt. Denn Jovic hatte die Rückkehr ja selbst ins Gespräch gebracht.
Und so bleibt der Fakt, dass die Eintracht mit unverändertem Kader ins zweite Saisonspiel am Freitagabend bei Hertha BSC gehen wird. Was vor allem den Trainer freut, der mit dem Spielerkreis zufrieden ist, der ihm zur Verfügung steht. Allerdings hat Adi Hütter am Dienstag bei der visuellen Aufarbeitung des enttäuschenden 1:1 gegen Aufsteiger Bielefeld intern auch ziemlich deutlich gemacht, dass er sich in vielen Bereichen klare Leistungssteigerungen erwartet. Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker sprach von den „Basics“, die die Mannschaft wieder beherzigen müsse. Soll heißen: Erst einmal muss das eigene Tor verteidigt werden. Dass war in der letzten Saison nicht so wirklich gut gelungen und bei allen Analysen als größter Schwachpunkt herausgefiltert worden. Und das war auch gegen Bielefeld nicht wirklich gut gemacht worden.
Einzelne personelle Änderungen wären zwar möglich, aber die Stabilisierung wird in erster Linie über eine mannschaftliche Geschlossenheit. Denn ob nun die Hereinnahme von Almamy Touré in der Dreierkette, beispielsweise für David Abraham, oder jene von Djibril Sow im Mittelfeld, beispielsweise für Dominik Kohr, einen durchschlagenden Effekt hätte, ist dann doch eher zweifelhaft. Auffallend war gegen die Arminia nämlich nicht die schwache Form einzelner, sondern der fehlende Zusammenhang der verschiedenen Mannschaftsteile und die mangelnde Disziplin, den Abwehrverbund schon im Mittelfeld eng zu halten. Das ist ein Vorwurf, der unter anderen auch Martin Hinteregger trifft. Der Österreicher, grundsätzlich der beste Zweikämpfer der Eintracht überschätzt sich manchmal, will vorne als Torschütze helfen und vergisst darüber ab und zu seine ureigenste Aufgabe, das Verteidigen des eigenen Tores. Vor allem an der Kompaktheit hat der Trainer im Laufe dieser Trainingswoche gearbeitet.