Geisterspiele? "Der Heimvorteil ist weg." Da ist Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter sicher. Beim VfL Wolfsburg will er gewinnen. Vielleicht hilft ja der "Auswärtsvorteil".
FRANKFURT. Die Frankfurter Eintracht steht vor einer schweren Aufgabe: Am Samstag (15.30 Uhr) müssen die hessischen Bundesliga-Fußballer beim VfL Wolfsburg antreten. Die Niedersachsen überrollten zuletzt Bayer Leverkusen mit 4:1. Hinzu kommt: Die SGE hat bei 35 Auftritten in Wolfsburg erst sechs Mal gewonnen. Spricht aber eine Corona-Statistik wiederum für die Eintracht?
An den drei Spieltagen seit dem Re-Start gab es in 27 Geister-Begegnungen erst fünf Heimsiege. „Der Heimvorteil ist weg, keine Frage“, meint Frankfurts Trainer Adi Hütter. „Ohne Zuschauer ist es etwas ganz anderes.“ Gerade Teams wie die Eintracht, Union Berlin oder Borussia Dortmund profitieren bekanntlich von den Anfeuerungen der frenetischen Fans. „Wir haben gleichzeitig bislang sehr attraktive Spiele mit vielen Toren gesehen. Mit Zuschauern wären es richtige Spektakel gewesen.“
Trotz Abstiegssorgen ruhig bleiben
Der Österreicher findet, dass das Hygiene-Konzept der Deutschen Fußball bislang gut umgesetzt wird und damit auch weiterhin so Bestand haben kann. „Es ist alles im Rahmen“, so Hütter. Natürlich sei es „wahnsinnig schwer“, nach einem Treffer nicht zusammen zu jubeln. „Wenn man sich über ein Tor nicht freuen kann, kann man es auch gleich lassen.“ Der Eintracht-Coach ist aber überzeugt, dass die Jungs „ihre Emotionen gut im Griff haben. Sie müssen sich ja nicht drei Minuten in den Armen liegen und küssen“.
In Wolfsburg kann der 50-Jährige bis auf den gelbgesperrten Stefan Ilsanker und die verletzten Gonçalo Paciencia und Marco Russ personell aus den Vollen schöpfen. Hütter weiß: „Wolfsburg ist sehr, sehr stark. Sie spielen aggressiven und mutigen Fußball nach vorne. Wir müssen diese Wucht unterbinden.“ Für seine Auswahl gelte es trotz der Abstiegssorgen „ruhig zu bleiben. Wir kennen diese Situation. Wir müssen souverän bleiben und an unsere Qualität glauben“. Das Nachholspiel am Mittwoch bei Werder Bremen sei zwar „sicherlich brisanter und bedeutender, aber warum sollen wir nicht mit einer sehr guten Leistung auch in Wolfsburg gewinnen“. Und vielleicht hilft ja der Auswärtsvorteil.