Ein glückliches Spiel gegen Wolfsburg hat den Frankfurtern wichtige Punkte beschert. Mit dem ersten Sieg seit dem Re-Start verschafften sich die Gäste etwas Luft im Abstiegskampf.
WOLFSBURG. Ein ganz, ganz wichtiger Sieg für die Frankfurter Eintracht: Die über weite Strecken enttäuschenden hessischen Bundesliga-Fußballer setzten sich mit 2:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg durch. André Silva (27., Foulelfmeter) hatte die Frankfurter in Front gebracht, Kevin Mbabu (58.) für die Niedersachsen ausgeglichen. In der 85. Minute gelang Daichi Kamada dann der Lucky Punch. In der Nachspielzeit verloren die Hessen den eingewechselten Lucas Torro mit Gelb-Rot. Kurios: Gegen den SC Freiburg verzeichneten die Frankfurter 34:10-Torschüsse - diesmal hatten sie mit 7:19 das Nachsehen. Wolfsburg war lange klar besser. Und doch entführte die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga drei Punkte, fuhr den ersten Sieg seit dem Re-Start ein und verschaffte sich etwas Luft im Abstiegskampf. Mit einem weiteren Erfolg am Mittwoch im Nachholspiel bei Werder Bremen könnten die Hessen einen gewaltigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.
Eintracht-Trainer Adi Hütter tauschte im Vergleich zum 3:3 gegen Freiburg vier Mal: Der wieder genesene David Abraham, Dominik Kohr, Timothy Chandler und Mijat Gacinovic durften für den gelbgesperrten Stefan Ilsanker, Torro, Almamy Touré und Bas Dost anfangen. Die Partie begann schleppend, gefährliche Szenen blieben zunächst Mangelware. Bis zur 20. Minute, als die Gäste sich bei Keeper Kevin Trapp bedanken durften, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Die Wolfsburger konterten die Frankfurter viel zu einfach über die linke Seite aus, Josip Brekalo zog frei vor dem Tor aus sieben Metern ab und Trapp reagierte glänzend, lenkte den Ball noch über den Kasten. Die Hausherren wurden immer stärker, gaben den Ton ab. Es traf aber die Eintracht - mit dem ersten Torschuss. Kohr flankte, Marin Pongracic riss Silva am Fünfmeterraum um. Klarer Fall: Elfmeter. Den Silva eiskalt verwandelte.
Gelb-Rot in der Nachspielzeit
Die „Wölfe“ stürmten weiter. Und doch hätte die Eintracht erhöhen können. Filip Kostic bediente Gacinovic, der den Ball nicht richtig erwischte, daneben zielte (40.). Zwei Minuten später scheiterten die Gastgeber mit einer Dreiffach-Chance: Wout Weghorst blieb erst an Martin Hinteregger und dann gleich zwei Mal an Trapp hängen. Das Torschuss-Verhältnis zur Pause: 13:3 für den VfL. Es führte aber die Eintracht.
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Wolfsburg drängte, die Eintracht brachte nach vorne nichts zustande. In der 58. Minute passierte es dann: Freistoß Maximilian Arnold von rechts, Kopfball Mbabu - der Ausgleich. Dabei hätten die Frankfurter gewarnt sein müssen: Schon beim jüngsten 4:1 in Leverkusen hatte Arnold zwei Treffer auf dieselbe Art und Weise vorgelegt. Fünf Minuten danach hätte Pongracic das 2:1 machen müssen, der Innenverteidiger zielte aus sieben Metern aber drüber.
Die Gäste waren in der Folge besser im Spiel, agierten nun auf Augenhöhe. Gacinovic vergab in der 74. Minute frei vor VfL-Torwart Können Casteels. Hütter brachte in der 77. Minute drei frische Kräfte auf einen Schlag: Dost, Torro und Gelson Fernandes übernahmen für Silva, Kohr und Rode. Die Gäste streckten sich nun, wollten den Sieg. Und schlugen tatsächlich noch zu: Kostic flankte, der Ex-Wolfsburger Dost legte per Kopf ab, Kamada reagierte blitzschnell und schoss den Ball in die Maschen. Wolfsburg warf noch mal alles nach vorne. Torro flog in der fünften Minute der Nachspielzeit nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz. Doch es blieb beim Sieg der Gäste.