Mainz 05 tritt im Abstiegskampf weiter auf der Stelle

aus Mainz 05

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Ridle Baku vom FSV Mainz 05 versucht Marcus Ingvartsen von Union Berlin mit einer Grätsche zu stoppen. Foto: rscp
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Mainz 05 hat bei Union Berlin zwei wichtige Punkte liegen gelassen. Die 05er kamen nicht über ein 1:1 hinaus - trotz Überzahl.

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BERLIN. Ridle Baku und Co. richteten den Blick enttäuscht auf den Boden. Schließlich hatte der FSV Mainz 05 soeben beim 1:1 (1:1) bei Union Berlin zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf liegen lassen. Baku (13.) hatte die rheinhessischen Bundesliga-Fußballer in Führung gebracht, Marcus Ingvartsen (33.) nach einem Patzer von FSV-Keeper Florian Müller für die Hausherren ausgeglichen. Berlins Robert Andrich sah in der 42. Minute die Gelb-Rote Karte.

Die 05er spielten fast 50 Minuten mit einem Mann mehr – doch sie nutzten die Überzahl nicht. Es fehlte erneut an Ideen und Durchschlagskraft in der Offensive. Die Mainzer blieben damit auch im dritten Spiel nach der Corona-Pause ohne Sieg. Die Sorgen werden damit immer größer: Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nur noch einen Zähler.

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Die große Frage vor dem Anpfiff lautete natürlich: Welches Team würde die jüngste Klatsche besser wegstecken? Die Mainzer waren mit 0:5 gegen RB Leipzig unter die Räder gekommen, Union mit 0:4 gegen Hertha BSC. 05-Trainer Achim Beierlorzer tauschte im Vergleich zum Heimauftritt am Sonntag vier Spieler aus: Alexander Hack, Leandro Barreiro, Taiwo Awoniyi und Jean-Philippe Mateta begannen für Aaron, Edimilson Fernandes, Karim Onisiwo und Jeremiah St. Juste, der gegen Leipzig einen Schlag aufs Knie erlitten hatte. Der Chefcoach setzte diesmal auf eine Viererkette – mit einer Überraschung: Während Jeffrey Bruma und Hack das Duo in der Zentrale bildeten, agierte der ebenfalls gelernte Innenverteidiger Moussa Niakhaté als Linksverteidiger.

Für alle elf FSV-Akteure galt in jedem Fall: Sie gingen direkt aufgeweckt zu Werke, attackierten die Gastgeber früh. Und belohnten sich schnell: Barreiro eroberte den Ball beherzt gegen Marvin Friedrich, flankte in die Mitte, wo Baku per Flachschuss vollendete. Die Berliner monierten ein Foul an Friedrich. In der Tat traf Baku seinen Gegenspieler am Fuß – für Schiedsrichter Robert Schröder reichte der Kontakt jedoch nicht aus, um den Spielzug zu stoppen. Für Baku war es der erste Bundesliga-Treffer nach 753 Tagen – zuletzt hatte der Rechtsverteidiger am 5. Mai 2018 gegen Borussia Dortmund getroffen.

Die 05er ließen den Ball laufen, gewannen zunächst mehr Zweikämpfe. Doch plötzlich ließen sie nach, Union kam ab der 25. Minute auf. Die Mainzer wirkten auf einmal schläfrig. Und der ansonsten so souveräne Müller pennte beim Ausgleich gänzlich. Der FSV-Torhüter machte beim Freistoß von Ingvartsen aus 20 Metern einen Schritt nach innen, der Däne schoss den Ball mühelos an der zudem schlecht gestellten Mauer vorbei ins linke Eck. Bitter: Schließlich ist die Standard-Stärke der „Eisernen“ (15. Saisontreffer) bekannt. Die Gastgeber liefen deutlich mehr, ganze 2,5 Kilometer in den ersten 45 Minuten. Doch sie verloren auch einen Spieler: Kurz vor der Pause stieg Andrich ein zweites Mal gegen Barreiro zu rüde ein, erhielt zurecht die Ampelkarte.

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Die Mainzer drängten nach dem Seitenwechsel auf die Führung. Erspielten sich aber kaum klare Möglichkeiten. Mateta vergab leichtfertig die beste Chance. Der Stürmer lupfte freistehend über Union-Torwart Rafal Gikiewicz – viel zu hoch (53.). Beierlorzer brachte mit Onisiwo (63., für Awoniyi), Dong-won Ji (73., für Robin Quaison) und Adam Szalai (82., für Mateta) drei frische Angreifer. Doch spielerisch gelang den 05ern einfach viel zu wenig. Mehr als ein paar ungefährliche Distanzschüsse sprangen nicht heraus. In der 90. Minute stockte den 05ern kurz der Atem: Müller fischte einen Kopfball von Sebastian Andersson gerade noch aus dem Winkel. Es blieb beim Remis.