Der Ex-Profi der Frankfurter Eintracht hat dreimal gegen den SSC gespielt. Im Interview analysiert er die Teams und ihre Chancen und erzählt, wer ihm das vierte Spiel nahm.
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Herr Gaudino, Neapels Präsident Aurelio De Laurentiis hat in einem Interview vor der Eintracht gewarnt und gesagt, man wolle nicht den gleichen Fehler machen wie Barcelona im Vorjahr. Neapel ist souveräner Tabellenführer mit einer Saisonniederlage, die Eintracht Sechster mit fünf Niederlagen – haben die Frankfurter überhaupt eine Chance?
Ja natürlich. De Laurentiis ist schon lange Präsident, er hat gesehen, wozu die Eintracht fähig ist. Es ist ein offenes Spiel und da muss Neapel genauso an die Leistungsgrenze gehen wie Frankfurt auch.
Was macht den designierten Italienischen Meister so erfolgreich?
Trainer Spaletti hat es hinbekommen, Abgänge zu ersetzen. Und es haben sich Spieler hervorgetan, mit denen nicht zu rechnen war. Die Mannschaft ist mit dem Erfolg gewachsen. Sie hat keine großen Stars und spielt einen sehr kompakten, einheitlichen Fußball. Und einer ist für den anderen da. Die letzten Jahre war die Mannschaft immer knapp davor, erfolgreich zu sein, und hat es immer verspielt. Jetzt ist die Mannschaft so gefestigt, dass sie auch an den Titel glaubt, was für Neapel das Größte ist, immerhin ist die letzte Meisterschaft 33 Jahre her. Wie in Frankfurt sind die Zuschauer der zwölfte Mann, die der Mannschaft alles verzeihen. Auch wenn es nicht gut ausgeht, werden die Spieler gefeiert.
Wie kann die Eintracht siegen?
Sie muss zu 100 Prozent ihre Leistung abrufen, sie muss kompakt stehen, denn Neapel ist spielerisch stark und auch in den Zweikämpfen bissig. Die Eintracht wird aus einem starken Mittelfeld heraus auf Konter spielen wie in den letzten internationalen Spielen. Sie muss auf Fehler warten und Fehler erzwingen. Wenn sie versucht, direkt mitzuspielen, wird es schwer. Es wird ähnlich wie gegen Barcelona.
Sie haben am 24. November 1994 mit der Eintracht im Hinspiel des Uefa-Cups in Frankfurt mit 1:0 gewonnen. Welche Erinnerungen haben Sie?
Positive. 1989 habe ich ja das Uefa-Cup-Finale mit Stuttgart gegen Neapel und Maradona verloren. Da waren wir am Limit, hatten nur eine Mini-Chance. Mit Frankfurt hatten wir gute Aussichten auf das Weiterkommen und so ist es ja dann auch gekommen. Aber das war eine ganz andere neapolitanische Mannschaft.
Beim 1:0-Sieg im Rückspiel waren Sie nicht dabei. Mit Yeboah und Okocha waren sie suspendiert worden, nachdem Sie sich nach einem Straftraining für das Spiel gegen den HSV abgemeldet hatten. Coach Jupp Heynckes soll getobt haben. Wie schauen Sie rückblickend auf diese turbulenten Tage?
Es war traurig, dass das so passiert ist. Mit der Reife von heute würde ich einiges sicher anders machen. Aber damals fühlte ich mich in der Ehre gekränkt und falsch verstanden und habe so reagiert. Deshalb konnte ich den Sieg in Neapel nicht genießen, was aber im Nachhinein auch positiv war, schließlich bin ich ein Kind von Neapolitanern.
Heynckes hat rückblickend auch mal gesagt, dass er heute mit mehr Erfahrung manches anders gemacht hätte. Was hätten Sie anders gemacht?
Ich wäre grundsätzlich mit der Situation anders umgegangen. Das Problem war: Vor der Weltmeisterschaft 1994 wollte ich weg, ich hatte schon in Kaiserslautern zugesagt. Es war alles besprochen. Dann wurde Jupp Heynckes Trainer, weil wir am letzten Spieltag die Europacup-Quali geschafft hatten. Der Verein sagte: Wir brauchen dich, wir wollen dich, du bleibst da! Ich war sauer, aber ich hätte mit dem positiven Bekenntnis des Vereins auch positiv umgehen können. Stattdessen hat sich von Woche zu Woche mehr Frust aufgestaut, weil ich eigentlich nicht bleiben wollte.
Für viele Eintracht-Fans war das der Beginn des Niedergangs bei der Eintracht. Werden Sie noch oft darauf angesprochen?
Ja natürlich. Es war ja erst eine Superzeit mit der Herbstmeisterschaft und dann ging es komplett in die andere Richtung. Ich wurde zu Manchester City ausgeliehen und später nochmal nach Mexiko. In der Zeit ist die Eintracht 1996 abgestiegen. Aber ich habe ja dann in der Zweiten Liga noch ein Jahr mitgeholfen, die Eintracht unter den Trainern Stepanovic und Ehrmantraut zu stabilisieren.
Fünf Jahre zuvor sind Sie mit dem VfB Stuttgart im Mai 1989 in zwei Uefa-Cup-Endspielen auf den SSC Neapel getroffen und schossen im Hinspiel in Italien bei der 1:2-Niederlage das Tor für die Gäste. Welche Erinnerungen haben Sie an diese zwei Partien?
Die sind für mich legendär. Es kamen viele Sachen zusammen: Meine inzwischen verstorbene Mutter hatte damals am Tag des Spiels in Neapel Geburtstag. Meine Eltern kommen aus einem Dorf zehn Kilometer entfernt von Neapel. Ich bin der Einzige aus der Familie, der in Deutschland geboren wurde. Mein Vater ist 1959 nach Deutschland gekommen, meine Mutter drei Jahre später. Das waren natürlich große Emotionen, weil es das erste Finale war, dann noch gegen Diego Maradona und den heiligen Fußball. Gegen Neapel an dem Tag ein Tor zu schießen, das vergisst man nicht. Schon bei der Ankunft am Flughafen haben mich die neapolitanischen Fans wie einen Rückkehrer gefeiert, obwohl ich nie dort gespielt habe, und im Stadion auch – trotz meines Tors. Das sind Erlebnisse, die kann man sich nur erträumen.
Die Eintracht wird sich stimmungstechnisch auf einiges gefasst machen können, oder?
Das auf jeden Fall. Aber das kann Neapel auch im Umkehrschluss. Es wird anders sein als in Barcelona, als mehr Eintracht-Fans als eigene Fans, da waren. Die neapolitanischen Fans werden ihr Team zu 1000 Prozent anfeuern, genauso wie im Hinspiel die Eintracht-Fans.
Sie waren 1996 Spieler in der Eintracht-Mannschaft, die zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte abgestiegen ist. Ihr damaliger Mitspieler Slobodan Komljenovic sagte einmal, „Das war keine Mannschaft“. Wie kann ein Teamgeist entstehen, wie er jetzt bei der Eintracht herrscht?
Indem jeder Einzelne sich nicht so wichtig nimmt und sich einbringt. Der Mannschaftserfolg zählt: Nur gemeinsam sind wir stark. Wenn dann Einzelne rausstechen, dann wird das akzeptiert. Es darf nicht passieren, dass einer, nur weil er jetzt die Tore schießt und überall gehandelt wird, nicht mehr stolz ist, Teil dieser Mannschaft zu sein. Jeder ist wichtig. Wenn der Trainer es schafft, dass aus einer Mannschaft rauszukitzeln, und jedem diese Wertigkeit gibt, dann kann sich ein Team entwickeln und zusammenhalten. Ansonsten sind es elf Söldner, da kannst du die elf besten Spieler haben. Bei uns hatte es schon früher begonnen, dass wir keine Mannschaft waren. Nach der Verletzung von Yeboah hat es angefangen, in die falsche Richtung zu gehen. Der Abstieg 1996 war die Folge.
Wie sehen Sie die Entwicklung bei der Eintracht und was trauen Sie ihr mittel- und langfristig noch zu?
Meine erste Reaktion, als ich die Auslosung gesehen habe, war: Schade, dass die beiden gegeneinander spielen. Beide wären in der Lage gewesen, die großen Vereine wie Manchester City zu ärgern. Ich hätte mir die Eintracht gegen Neapel im Endspiel gewünscht. Egal, wer weiterkommt, die Eintracht ist auch im Misserfolg so gefestigt, dass sie sie ihren Weg weitergeht.
Ex-Eintrachtler Martin Hinteregger sagte, der nächste Meister, der nicht Bayern München heißt, heißt Eintracht Frankfurt. Ist das für Sie denkbar?
Natürlich, wenn sie so ruhig weiterarbeiten. Durch die Champions League kannst du dich breiter aufstellen. Wenn du mal die Mannschaft halten und dich auf gewissen Positionen verstärken kannst, dann hast du große Chancen, vorne anzugreifen.
Sie waren in Ihrer Zeit in Frankfurt ein klassischer Zehner. Welcher aktuelle Spieler der Eintracht kommt dem Maurizio Gaudino von früher am nächsten und welche Spieler machen Ihnen darüber hinaus derzeit am meisten Spaß beim Zuschauen?
Ich picke nicht gerne Namen raus. Bei Frankfurt kann man fragen, wie sie es hinbekommen haben, Mario Götze so super zu integrieren und ihn wieder zum Nationalspieler zu machen, nach seinem Werdegang? Es ist doch ein Traum, wenn Spieler in Frankfurt vor diesem Publikum ihre Qualität wiederfinden. Das geht nur über mannschaftliche Geschlossenheit und über die Akzeptanz im Verein und von den Fans. Die Eintracht kann sich so entwickeln, weil auch dort der Fan dankbar ist, dass die Mannschaft geschlossen auftritt und so einen guten Fußball spielt. Da verzeihen sie jedem, wenn er mal einen Fehler macht.
Abschließend: Wer kommt weiter – Frankfurt oder Neapel?
Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Es werden ganz spannende Spiele und der bessere soll gewinnen. Neapel hat vielleicht ganz leichte Vorteile, aber die Tagesform wird entscheiden.