Obwohl die Mainzer gegen Hoffenheim ein engagiertes Spiel auf den Platz gebracht haben, müssen sie ein enttäuschendes Ergebnis hinnehmen. Hier die Stimmen zum Spiel.
MAINZ. Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hadert mit der 0:1-Niederlage gegen 1899 Hoffenheim. Die Rheinhessen ärgern sich darüber, dass sie sich für einen engagierten Auftritt nicht belohnt haben und diskutieren auch über die ein oder andere Schiedsrichter-Entscheidung.
Achim Beierlorzer (05-Trainer): „Angst habe ich jetzt überhaupt keine, die ist überhaupt kein guter Berater. Ich sehe, dass wir von der Mentalität her heute ein richtig gutes Spiel gemacht haben. In der zweiten Halbzeit haben wir richtig Druck erzeugt. Klar ist es bitter, dass wir wieder keine Punkte geholt haben. Heute hat uns auch Glück gefehlt, wir bekommen einen Elfmeter nicht und ein Ball geht an den Innenpfosten. Wir sind aber drauf und dran und müssen weiter an uns glauben. Dann werden wir uns auch wieder belohnen.“
Beierlorzer zur für ihn elfmeterwürdigen Szene zwischen TSG-Keeper Baumann und Awoniyi in der 68. Minute: „Ich hätte auf Elfmeter entschieden. Wenn ein Torwart so in einen Spieler reingeht und den Ball nicht spielt, dann ist das ein Foul.“
Alfred Schreuder (Trainer TSG Hoffenheim): „Es war ein intensives Spiel und unglaublich schade, dass das nicht mit Zuschauern gespielt wurde. In der ersten Halbzeit haben wir super Fußball gespielt und nach der Halbzeit sehr diszipliniert verteidigt. Vielleicht hatte Mainz heute ein bisschen mehr verdient, aber so ist das manchmal im Fußball. Natürlich war da heute etwas Glück dabei bei uns.“
Florian Müller (05-Torhüter): „Es war ein vogelwildes Spiel, ging hin und her mit vielen Chancen, vielen Fehlern, und uns hat heute einfach das Tor gefehlt. Den Elfmeter zu halten, war ein gutes Gefühl. Aber es zählen im Moment nur Punkte, keine guten Aktionen. Das Thema heute war die Chancenverwertung, das war heute der Unterschied. Wir haben gezeigt, dass wir die Situation annehmen. Im Abstiegskampf geht es nur mit Härte und Aggressivität. Und das haben wir auf den Platz gebracht.“
Daniel Brosinski (05-Verteidiger): „Wir haben gut angefangen, haben uns gute Torchancen erarbeitet und eigentlich relativ sicher gestanden. Wir haben den Gegner im Griff gehabt und hätten in Führung gehen müssen. Dann kassieren wir in einer Umschaltbewegung ein dummes Gegentor. Eigentlich musst du mit einem 2:1, 3:1 in die Pause gehen. So rennst Du über weite Strecken des Spiels einem Rückstand hinterher. Und dann ist es schwer, auch in der jetzigen Tabellensituation, zurückzukommen. Wenn der Video-Assistent bei Taiwo Awoniyis Tor der Meinung gewesen wäre, es wäre regelkonform gewesen, hätte er bestimmt eingegriffen. Es bringt jetzt nichts, dieser Szene hinterherzutrauern. Wir haben genug Chancen gehabt. Von denen hätten wir ein, zwei machen müssen. Für uns wird es bis zum letzten Spieltag gehen und wir müssen dringend schauen, dass wir jetzt die Spiele gegen die Konkurrenten auf Augenhöhe unbedingt gewinnen und dann in den Bonusspielen gegen Leverkusen und Dortmund etwas holen. Dann bleiben wir auf jeden Fall in der Liga.“
Taiwo Awoniyi (05-Offensivspieler): „Es war ein enttäuschendes Ergebnis für uns alle, denn wir hatten unsere Chancen. Ich weiß nicht, warum mein Tor nicht gezählt hat. Ich habe nur den Ball im Tor gesehen und weiß nicht, ob es ein Foul gab. Die Szene, als Oliver Baumann mich getroffen hat, war für mich 100-prozentig ein Elfmeter, denn er hat meine Beine berührt.“
Rouven Schröder (05-Sportvorstand): „Wir sind total enttäuscht, denn wir haben heute einen riesigen Aufwand betrieben, was der Standard ist, um im Abstiegskampf zu bestehen. Die Mannschaft hat alles rausgeholt heute. Wir hatten auch Situationen, die in der Abstimmung nicht so positiv waren, sodass wir auch 0:1 in Rückstand geraten sind. Trotzdem war es ein Spiel, in dem du dir während der Partie Selbstvertrauen holen kannst. Elfmeter gehalten, immer wieder auch Chancen rausgearbeitet. Wir hatten so viele zum Teil Halbchancen aber auch richtige Chancen, haben den Pfosten getroffen. Dazu brauchst du auch ein Quäntchen für die richtige Entscheidung. Es war für mich ein klarer Elfmeter an Awoniyi, der sicher in der Aktion ein bisschen abhebt. Aber Oliver Baumann kommt von der Seite angegrätscht, und der Stürmer kann sich nicht mehr wegbewegen. Jetzt verlieren wir 0:1, weil wir zu viele Fehler gemacht haben und das nötige Quäntchen nicht hatten. Wir sind noch voll drin im Abstiegskampf, noch keiner ist abgestiegen. Und wir müssen uns das heute von der Laufbereitschaft, Engagement und die Zweikampfstärke zum Maßstab nehmen und so auch gegen Frankfurt auftreten.“