Eintracht gewinnt Pokalfight gegen Darmstadt

aus Eintracht Frankfurt

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In der intensiven Partie zwischen Eintracht Frankfurt (rote Trikots) und dem SV Darmstadt 98 hatte auch Schiedsrichter Felix Zwayer (Dritter von links) einiges zu tun.
© dpa/Arne Dedert

Die Frankfurter Eintracht hat das heiß umkämpfte Hessen-Derby mit 4:2 für sich entschieden. Der starke Zweitligist aus Darmstadt hielt die Partie aber bis kurz vor Schluss offen.

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Frankfurt. Es war ein echter Pokalfight zwischen Eintracht Frankfurt und dem SV Darmstadt 98, den der hessische Fußballbundesligist 4:2 (2:2) für sich entscheiden konnte. Die Glasner-Elf steht damit im Viertelfinale des DFB-Pokals. Die Lilien kämpften bis zuletzt aufopferungsvoll und drehten Mitte der ersten Halbzeit sogar kurzzeitig die Partie zu ihren Gunsten.

Eintracht-Trainer Oliver Glasner veränderte seine Startelf auf zwei Positionen: Daichi Kamada und Rafael Borré ersetzten Djibril Sow und Jesper Lindström (Oberschenkelverhärtung). Auch Lilien-Coach Torsten Lieberknecht rotierte doppelt und brachte Marvin Mehlem und Emir Karic von Beginn an für Oscar Vilhelmsson und Thomas Isherwood.

Die Gäste aus Südhessen begannen mutig, hatten nach fünf Minuten nach schnellem Umschaltspiel die erste gute Gelegenheit. Mathias Honsak rutschte knapp an einer Mehlem-Hereingabe vorbei. Doch es waren die Hausherren, die aus ihrer ersten Chance direkt etwas Zählbares machten: Aurelio Buta flankte von rechts perfekt auf den Kopf von Randal Kolo Muani. Der Frankfurter Goalgetter sprang höher als seine Gegenspieler und nickte zum frühen 1:0 (6. Minute) ein. Fünf Minuten später war es wieder Buta, der scharf in den Darmstädter Strafraum flankte. Borré stand auf der Höhe des Elfmeterpunktes frei, verzog den Schuss aber gründlich.

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Nach einer guten Viertelstunde kam es zu einem Schreckmoment als Jannik Müller und Tuta im Sechszehner der Lilien böse mit den Köpfen zusammenstießen. Für beide ging es mit Kopfverband nach längerer Behandlungspause aber weiter. Wenig später hätten die Frankfurter Fans unter den 49.500 Zuschauern beinah erneut jubeln dürfen. Philipp Max legte für den heraneilenden Mario Götze auf (23.), der frei vor Lilien-Keeper Marcel Schuhen zum Abschluss kam. Doch Darmstadts Nummer Eins parierte glänzend. Die zweite Hundertprozentige für die SGE.

Lilien drehen Spiel binnen zwei Minuten

Und wie es im Fußball so häufig ist: Wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft. Der Frankfurter Kapitän Sebastian Rode spielte einen unnötigen Fehlpass im Mittelfeld, Darmstadt schaltete blitzschnell um, Mehlem spielt Honsak im richtigen Moment an und dieser legt den Ball an Kevin Trapp vorbei zum 1:1 (29.). Nur zwei Minuten später traf der Österreicher im Dress der Lilien erneut, diesmal bedient von Fabian Schnellhardt (31.). Der Zweitligist hatte in kürzester Zeit das Spiel gedreht.

Frankfurts Sebastian Rode (r.) und Darmstadts Marvin Mehlem kämpfen um den Ball.
Frankfurts Daichi Kamada (M.) erzielt bejubelt sein Tor zum 3:2 mit Randal Kolo Muani (r.).
Frankfurts Daichi Kamada (l.) erzielt das Tor zum 3:2.
Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht (r.) diskutiert mit Schiedsrichter Felix Zwayer.
Frankfurts Rafael Borre bejubelt sein Tor zum 2:2.
Frankfurts Tuta muss nach einem Zusammenprall mit Darmstadts Müller auf dem Platz behandelt werden.
Darmstadts Jannik Müller erhält nach einem Zusammenprall mit Frankfurts Tuta einen Kopfverband.
Schiedsrichter Felix Zwayer (3. v. links) hatte viel zu tun.
Darmstadts Mathias Honsak (M.) bejubelt sein Tor zum 1:1.
Die Spieler der Frankfurter Eintracht bejubeln das 1:0.
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Randal Kolo Muani bejubelt das 1:0 für die Frankfurter.
Die Fans des SV Darmstadt 98 vor Spielbeginn.
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Doch die Eintracht erzwang noch vorm Seitenwechsel den Ausgleich. Borré musste nach Vorarbeit von Rode und Götze nur noch einschieben. Vorausgegangen war ein dicker Patzer von Lilien-Verteidiger Frank Ronstadt. Die zweiten 45 Minuten versprachen also Spannung pur.

Während die Spieler der Frankfurter Eintracht das 4:2 bejubeln, ist Darmstadts Emir Karic sichtlich geknickt.
Während die Spieler der Frankfurter Eintracht das 4:2 bejubeln, ist Darmstadts Emir Karic sichtlich geknickt.
© Arne Dedert/dpa

In der Tat entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide. Beide Teams hatten ihre Momente, keine der Chancen war jedoch richtig zwingend. Der SV 98 hätte sich nach einer knappen Stunde nicht beschweren dürfen, wenn Referee Felix Zwayer der Eintracht einen Strafstoß zugesprochen hätte. Fabian Holland brachte Borré im Sechszehner zu Fall. Eine strittige Szene. Kurz drauf schlug der vermeintlich Gefoulte eine sehenswerte Außenrist-Flanke auf Kolo Muani, der legte per Kopf ab auf Daichi Kamada. Der Japaner zog von der Strafraumkante aus vollem Lauf ab – 3:2 für die Eintracht (62.). Doch die Lilien steckten nicht auf: Erst traf Phillip Tietz den Pfosten (65.), dann erzielte Mehlem ein Abseitstor (66.). Die Frankfurter nutzten ihre Chancen ebenfalls nicht. Zumindest bis zur 90. Minute. Da machte Kolo Muani mit dem 4:2 dann alles klar.