Der Plan, den Spielplan der Fußball-Verbandsliga mit zwei Englischen Wochen zu komprimieren, schlug fehl. Lieber riskierten die Delegierten, bis vor Weihnachten spielen zu müssen.
MAINZ. Weihnachten ruht der Fußball in der Verbandsliga. Das ist die gute Nachricht. Die Schlechtere: Nicht ausgeschlossen, dass in vereinzelten Fällen sogar am 19. Dezember noch gespielt werden muss. Eingehandelt haben sich das die Verbandsligisten bei ihrer Delegierten-Tagung in Schifferstadt – entgegen eindringlicher Appelle des neuen Staffelleiters Klaus Karl aus Weingarten.
Hauptrunde wird noch in diesem Jahr beendet
Der Vorderpfälzer betonte, dass im Südwestdeutschen Fußballverband die Hauptrunde der Meisterschaftssaison 20/21 zwingend in diesem Kalenderjahr abgeschlossen werden muss. Vorausgesetzt, es kommt keine erneute Corona-Zwangspause dazwischen.
Andernfalls aber werde alles dran gesetzt, eben diese Hauptrunde in den beiden Neuner-Staffeln vorm Jahreswechsel zu beenden. Sie wäre dann nach den Statuten zu werten – das heißt endlich wieder mit Auf- und Abstieg, und das unabhängig von dem, wie sich der weitere Verlauf der Saison coronatechnisch entwickelt. Die Abschlusstabelle der dann rechnerisch kombinierten Staffeln würde in dem Fall mithilfe der Quotientenregelung ermittelt.
Das aber ist der Worst case, erläuterte Lothar Renz, der neue Verbandsspielausschussvorsitzende. Im Idealfall, den alle wünschen, wird die Meisterschaftsserie im kommenden Jahr mit Playoffs fortgesetzt. Die besten vier Mannschaften jeder Staffel zögen in die Meisterrunde ein, um Meister und Vizemeister zu ermitteln. Die verbleibenden zehn Teams machen die bis zu fünf Absteiger unter sich aus.
Der Haken an dem Modell ist die Tabelle der Hauptrunde. Karl: „Bei Punktgleichheit von Mannschaften in den Gruppen müssen wir Platzierungsspiele austragen“, erläuterte der Vorderpfälzer. Um dafür das Zeitfenster zu schaffen, unterbreitete er den Vereinsdelegierten den Vorschlag, die beiden Dezember-Spieltage zu streichen und stattdessen zwei Englische Wochen im Herbst auszutragen. Das hätte den Charme gehabt, dass die potenziellen Platzierungsspiele für die betroffenen Vereine stressfreier hätten terminiert werden können. „So wie das in mehreren Ligen bereits vereinbart wurde“, warb Klaus Karl.
Gehör fand er keins. Der SV Rülzheim und Bienwald Kandel opponierten am lautesten gegen englische Wochen. „Da für meinen Vorschlag Einstimmigkeit erforderlich gewesen wäre, ist er abgelehnt“, fasste der Staffelleiter gleich ohne Abstimmung das allgemeine Stimmungsbild zusammen. Demnach endet die Hauptrunde in der Verbandsliga am 12. Dezember. Kompromisslos für alle Vereine, da am letzten Spieltag alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden müssen.
Hitzige Debatte um Modus und Zeitplan
Dieser Tagungsordnungspunkt wurde ausgesprochen emotional diskutiert. Mitunter öffneten Vereinsvertreter das Fass, wonach der Modus ohnehin nur suboptimal sei. Und der Zeitplan sowieso. Lothar Renz, der seitherige Staffelleiter, wunderte sich ob dessen: „Wir hatten doch im Vorfeld alle Vereine dazu befragt. Da regte sich kein Widerspruch.“ Abgesehen davon handele es sich um eine SWFV-weite Regelung, ergänzte Klaus Karl. Dieses Auditorium sei nicht das Gremium, nun in Sachen Meisterschaftsmodus eine Lex Verbandsliga zu schaffen. Danach beruhigten sich die Gemüter wieder.