Lilien gewinnen Pokalfight gegen Gladbach

aus SV Darmstadt 98

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Die Lilien jubeln über den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.  Foto: dpa

Der SV Darmstadt 98 hat im DFB-Pokal den Bundesligisten ausgestochen und steht nach einem knappen, aber verdiente Sieg im Achtelfinale.

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DARMSTADT. Der SV Darmstadt 98 steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die Lilien bezwangen am Dienstagabend Bundesligist Borussia Mönchengladbach 2:1 (1:0). Phillip Tietz und Aaron Seydel trafen für den SV 98 (23./79. Minute).

Darmstadt-Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf im Vergleich zum Sieg am Samstag in Karlsruhe auf zwei Positionen: Innenverteidiger Christoph Zimmermann fehlte mit Adduktorenproblemen, für ihn spielte Thomas Isherwood. Yassin Ben Balla rotierte auf die Bank und wurde von Emir Karic ersetzt.

Mutiger Start

Der SV 98 startete richtig mutig in die Partie gegen den Erstligisten und hatte durch Tietz nach knapp zwei Minuten direkt eine gute Gelegenheit, die zur Ecke geklärt wurde. Braydon Manu forderte in der 9. Minute das erste Mal Gladbach-Keeper Yann Sommer so richtig, als er aus kurzer Distanz wuchtig abschließen konnte. Auch aus dieser Situation resultierte ein Eckball. Karic versuchte es drei Minuten später mit einer geschlenzten Flanke, die richtig gefährlich wurde, sodass Sommer eingreifen musste, um das Spielgerät noch über die Latte zu lenken. Der Schweizer griff sich noch im Fallen direkt ans Sprunggelenk, mit dem er bereits in der 4. Minute bei einer eigentlich harmlosen Aktion umgeknickt war. Für Sommer ging es nicht weiter, Tobias Sippel ersetzte ihn (13.).

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Die ersten zwanzig Minuten gehörten ganz klar den Hausherren, die sich immer wieder sehenswert nach vorne kombinierten. Einzig der letzte Ball wollte noch nicht so recht sitzen. Auch defensiv waren die Lilien hellwach, pressten hoch und effektiv und ließen so den Gladbachern kaum Luft zum Atmen. Und diese Mühe sollte sich in der 23. Minute auszahlen: Über Tobias Kempe kam das Spielgerät zu Marvin Mehlem, der tief im Sechszehner der Gäste im richtigen Moment auf den herangeeilten Phillip Tietz ablegte. Der Stürmer nahm den Ball noch lässig an und netzte dann eiskalt zur hochverdienten Darmstädter Führung ein. Der Jubel der 15.850 Zuschauern im Stadion am Böllenfalltor war wohl bis in die Innenstadt zu hören.

Nach einer guten halben Stunde (33.) hatten die Lilien-Fans schon wieder den Torschrei auf den Lippen. Matthias Bader zog aus gut zwanzig Metern mit Schmackes ab – das Leder klatschte geräuschvoll an den Querbalken. Pech für die Lilien, denen kurz drauf dann aber auch ein wenig das Glück hold war: Marcus Thuram tauchte plötzlich alleine vor Darmstadt Torwart Marcel Schuhen auf (37.), verlud diesen, brachte den Ball aber dann nicht im Tor unter, weil Isherwood auf der Linie rettete.

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Die Gäste drehten vor dem Pausenpfiff nochmal spürbar auf und Schuhen konnte sich in der Schlussphase der ersten Hälfte gleich doppelt auszeichnen. Erst parierte er stark mit dem Fuß den Schuss von Nathan Ngoumou (40.), dann faustete er den satten Abschluss aus der Distanz von Alassane Plea ins Toraus (41.).

Immer wieder Nadelstiche der Fohlen

Gladbach-Trainer Daniel Farke veränderte sein Team zum zweiten Durchgang auf einer Position. Lars Stindl kam für Jonas Hofmann. Und die Gäste machten nach Wiederanpfiff direkt ernst. Direkt der erste Angriff in den zweiten 45 Minuten saß. Die Lilien kamen beim schnellen Umschaltspiel der Gäste nicht hinterher, sodass die Zuordnung in der Darmstädter Hintermannschaft nicht passte. Plea legte im richtigen Moment für Luca Netz auf, flach ins lange Eck vollendete (48.).

Doch die Lilien ließen sich davon nicht beeindrucken und wären nach einem Manu-Kopfball kurz drauf beinah erneut in Führung gegangen (50.). In Folge entwickelte sich ein Spiel, das auf Messers Schneide stand. Der SV 98 spielte weiterhin mit Witz und Druck nach vorne, doch die Fohlen setzten auch immer wieder gefährliche Nadelstiche.

Lieberknecht wechselte in der 74. Minute das erste Mal. Für Kempe kam Stürmer Aaron Seydel. Damit war klar: Die Lilien spielten auf Sieg. Wenige Augenblicke später hätte Bader die Weichen dafür stellen können. Doch er brachte aus kurzer Distanz den Ball nicht im Tor unter. Der eingewechselte Seydel machte es kurz darauf besser. Nach einem schlechten Abschlag von Sippel reagierte Mehlem blitzschnell, sah den gestarteten Seydel, der seine Gegenspieler abschüttelte und ins lange Eck zum 2:1 einnetzte (79.). Schuhen sicherte in der 90. Minute den Sieg und damit den Einzug ins Achtelfinale als er gegen Patrick Herrmann glänzend parierte und dafür von den 15.850 Zuschauern gefeiert wurde, als hätte er gerade ein Tor erzielt.

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