Halbfinale gestoppt durch Gewitter und Kreisfußballwart
Das Kreispokalduell zwischen SG Schlüchtern und SG Freiensteinau wurde kurzfristig abgesagt und auf Freitag verlegt.
Von Rainer Michelmann
Das Schiedsrichter-Gespann hatte es nicht leicht am Dienstagabend, auch wenn das Spiel gar nicht angepfiffen wurde. Foto: Michelmann
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Schlüchtern/Freiensteinau. Das Kreispokal-Halbfinale zwischen SG Schlüchtern und SG Freiensteinau endete mit einem kleinen Skandal. Dabei wurde gar kein Fußball gespielt. Die Partie wurde nämlich nach heftigen Regenfällen, Blitz und Donner abgesagt. Aber nicht etwa vom Schiedsrichter Bilal Koc (Steinau), sondern von Mark Lotz, einem Mitarbeiter der Stadt Schlüchtern. Dazwischen lagen lautstarke Wortwechsel zwischen dem Klassenleiter, Kreisfußballwart und Vorstandsmitglied der SG Schlüchtern Dietmar Pfeiffer, und dem Trainer der SG Freiensteinau, Heiko Breitenberger.
Es sollte ein richtig netter Fußballabend werden. Bis eineinhalb Stunden vor der Partie der Starkregen aufkam. Schiedsrichter Bilal Koc bat die Spieler vom Platz: "Wir warten bis 20 Uhr, dann entscheide ich, ob gespielt werden kann", sagte der Referee. Alle waren damit einverstanden. Er betrat mit seinem Gespann den Platz und gab das Okay. "Es steht zwar viel Wasser drauf, aber ein Fußballspiel ist möglich", so seine Aussage. Mittlerweile "untersuchten" aber auch der Vorsitzende der Schlüchtern, Rene Leibold und Pfeiffer den Platz. Wie Leibold mitteilte, einen städtischen Sportplatz: "Nur die Stadt kann entscheiden, ob wir hier spielen können." Daraufhin telefonierte Pfeiffer mit einem städtischen Mitarbeiter. Dann begann das "lautstarke Gerangel". Pfeiffer teilte Breitenberger mit: "Wir können hier nicht spielen. Wir spielen morgen (Mittwoch)." Breitenberger war richtig sauer und lehnte das ab. Daraufhin wurde es zwischen beiden richtig laut. "Wie kann es sein, dass hier jemand von der Stadt herbestellt wird und dann vielleicht den Schiedsrichter überstimmt?", so Breitenberger. Und so kam es auch. Der städtische Mitarbeiter war keine 30 Sekunden auf dem Platz und erteilte dem Spiel eine Absage. "Das kann nicht sein. Ich frage mich auch, warum der Herr Pfeiffer sich in diese Angelegenheit einmischt. Als Kreisfußballwart ist er für alle Vereine zuständig. Aber ich habe noch einen anderen Verdacht, warum das Spiel unbedingt abgesagt werden soll: Der Rückkehrer Florian Reichler war ja nicht spielberechtigt. Aber am Freitag kann er mitspielen", glaubt der SGF-Coach.
Dietmar Pfeiffer hat sicherlich kein gutes Bild abgegeben. Auch einem Pressevertreter gegenüber wurde er richtig laut, obwohl dieser ihm nur auf dem Platz hinterherlief, um Informationen zu bekommen. "Man hätte das auch loyaler lösen können. Ich habe mich nach dem Abbruch mit dem Trainerkollegen der SG Schlüchtern, Marc Friedel, in aller Ruhe unterhalten.", so Breitenberger.
Das Kuriose bei dem Spielabbruch war - und deshalb war die Vorgehensweise nicht gerade glücklich: Alle wollten spielen. Auch die Spieler der Gastgeber. "Wir mussten so handeln, denn wenn der Platz danach kaputt gegangen wäre, wäre auch keinem geholfen", rechtfertigte Leibold den Vorgang.
Ein fader Beigeschmack bleibt, denn Spiele wegen Starkregen und Gewitter wurden bestimmt schön öfters unterbrochen und fortgesetzt. Jetzt treffen beide Mannschaften am Freitag um 19.30 Uhr an gleicher Stelle aufeinander. Das für Samstag terminierte Endspiel findet am Sonntag statt.