Trainer Martin Schwalb von den Rhein-Neckar Löwen lobt und tadelt seinen Youngster Ahouansou nach seinen elf European-League-Toren mit väterlicher Milde.
MANNHEIM - Der zweite Anzug sitzt - das war die erfreuliche Erkenntnis für Trainer Martin Schwalb, nachdem seine Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend den Einzug ins Achtelfinale der European League gebucht hatten. Durch einen 31:28-Sieg über RK Trimo Trebnje konnten die Mannheimer ihre überragende internationale Form bestätigen und ihre Bilanz in Gruppe D auf beeindruckende 15:1 Punkte ausbauen - Gruppensieg. Grundlage für den siebten Erfolg im achten Spiel war eine höchst stabile 6:0-Abwehr um den bewährten Innenblock Gislason/Abutovic sowie das gewohnt effektive Tempospiel.
Und da war noch der beste Löwen-Schütze: Philipp Ahouansou trumpfte mit elf Treffern auf. In der zweiten Hälfte wurde die Partie gar zur Ahouansou-Show - ein Tor schöner als das andere. Das 19-jährige Rückraum-Talent der Löwen zauberte seinem Trainer ein breites Grinsen aufs Gesicht.
Aber Martin Schwalb wäre nicht Martin Schwalb, wenn er nicht doch noch ein paar Haare in der Suppe gefunden hätte: "Wir haben zu viele einfache Tore bekommen, das hat immer noch ein bisschen Unruhe in unser Spiel getragen." Einen Teil der Unruhe nahm der Coach aber auf seine eigene Kappe, weil ein guter Wille dahinterstand: "Natürlich bringe ich als Trainer auch Unruhe hinein, wenn ich viel wechsle und Spielern aus der zweiten Reihe Spielanteile einräumen möchte." So konnte Schwalb schließlich konstatieren, dass er "grundsätzlich zufrieden" sei mit dem Auftritt seiner Mannschaft.
Den Auftritt von Youngster Ahouansou ordnete Schwalb schließlich auch unter gelungen ein, wenngleich man die Leistung nicht allein an den elf Toren bemessen solle, so der Trainer-Routinier. "Da war zeitweise auch ganz schön viel Blödsinn dabei", grantelte Schwalb mit einem verschmitzten Lächeln, um sogleich väterliche Milde walten zu lassen: "Man sieht natürlich sein Potenzial, und an den anderen Dingen werden wir arbeiten. Solche Spiele sind auch dazu da, Spieler weiterzuentwickeln, damit wir noch mehr Waffen in unser Spiel einbauen können."
Am Sonntag geht es für die Löwen (2.) in der Bundesliga mit dem Spitzenspiel bei den Füchsen Berlin (3.) weiter. Anwurf ist um 13.30 Uhr.