Pfeilsportschützen Vogelsberg auf dem Schmittberg aktiv
Ein LA-Artikel führte den jungen Verein zum legendären Schmittberg, als man auf der Suche war für ein Gelände, um Armbrust- und Bogensport auszuüben.
Von kk/red
Der Vorstand des PSSV (von rechts): Domenik (mit Armbrust), Astrid (mit Langbogen) undThomas Scharf (mit Compoundbogen). Foto: Scharf
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LAUTERBACH - Der Pfeilsportschützen Vogelsberg hat ein ganz neues Sportangebot für die Region ins Leben gerufen: Seit Juli wird in Sickendorf Armbrust- und Bogenschießen angeboten - und dies auf einem Gelände, das aus früheren Zeiten einen legendären Ruf genießt: der Schmittberg.
Ein Zeitungsartikel im Lauterbacher Anzeiger über "Vergessene Sportplätze" führte Domenik und Astrid Scherf zum legendären Schmittberg, als sie auf der Suche waren für ein Gelände, das geeignet waren, um Armbrust- und Bogensport auszuüben. Die anspruchsvolle Präzisionssportart erfreut sich vor allem in Amerika oder Osteuropa großer Beliebtheit, ist in Deutschland jedoch stark unterrepräsentiert. "Zu Unrecht", findet Scharf, der als Vorsitzender des PSSV verantwortlich zeichnet. Wie viele andere Armbrustliebhaber in Deutschland kaufte er sich sein Sportgerät aus Interesse an der Sportart und zur Teilnahme an Turnieren. Schon bald stellte er jedoch fest, dass im Umkreis kein Schützenverein auf sein Sportgerät eingestellt war und es keinen Ort zum regulären Training gab.
Die besondere Herausforderung: Die Armbrust fällt in Deutschland unter das Waffengesetz. Zum legalen Schießen benötigt es einen speziell abgenommenen Platz, der besondere Sicherheitsrichtlinien erfüllen muss. Sportarmbrüste der sogenannten unlimitierten Gewichtsklasse werden auf offenen Plätzen mit regulären Pfeilen statt Bolzen geschossen. Distanzen auf bis zu 100 Meter sind dafür interessant.
Der Vorstand des PSSV (von rechts): Domenik (mit Armbrust), Astrid (mit Langbogen) undThomas Scharf (mit Compoundbogen). Foto: Scharf
Armbrust
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Das Ehepaar Scharf entschied sich, ein eigenes Schießgelände für Armbrust- und Bogensport einzurichten. Die neue Heimstatt ist nun der Schmittberg, der historische Fußballplatz der Spvgg. HAS Heblos. Tatsächlich entschied sich der HAS schweren Herzens, das Sportgelände dem zu diesem Zeitpunkt gerade in Gründung befindlichen Schützenverein zu überlassen. Die Pfeilsportschützen freuten sich sehr, dass ihr Projekt bei dem ansässigen Verein, dem Verpächter des Schmittberges, aber auch den zuständigen Behörden auf offene Ohren stieß. Ein dreiviertel Jahr haben die Pfeilsportschützen benötigt, das Gelände für die Ansprüche herzurichten und die behördlichen Genehmigungen einzuholen.
"Endlich kann es losgehen", freut sich Scharf, der darauf verweist, dass nicht nur die Armbrust zum Einsatz komme: "Besonders interessant ist die Auswahl an Zielen und die langen Distanzen für Schützen der Compoundbogenklasse. Aber natürlich sind den Pfeilsportschützen alle Bogenklassen willkommen." Der junge Verein freut sich über neue Mitglieder: Nur selten habe man die Gelegenheit, einen Verein ganz von Anfang an mitzugestalten. Und der Vorstand hat noch viel in Planung: Als nächste Anschaffung stehen weitere Zielscheiben und sogenannte 3D-Tiere an - Tierattrappen aus Schaumgummimaterial. Diese werden bei Turnieren klassischerweise als Parcours aufgestellt und auf unbekannte Distanz geschossen. Da die Turniersaison längst begonnen hat, sind die Mitglieder voller Feuereifer. Es stehen nicht nur externe Veranstaltungen an - für Jahresende und das kommende Jahr planen auch die Pfeilsportschützen eigene Veranstaltungen. Sogar einen Urlaub mit Armbrust und Bogen in Südtirol organisiert der Verein für das kommende Jahr.
Wer in den Armbrust- oder Bogensport hineinschnuppern möchte, kann den PSSV auch als Gastschütze auf dem Gelände während der Trainingszeiten besuchen.