Am letzten Spieltag in der Bezirksoberliga Osthessen haben beide Teams der Schachvereinigung Lauterbach ihre Saisonziele realisieren können.
LAUTERBACH - Am letzten Spieltag in der Bezirksoberliga Osthessen haben beide Teams der Schachvereinigung Lauterbach ihre Saisonziele realisieren können. Nach einer Spielzeit voller Höhen und Tiefen trumpfte man noch einmal auf. Die zweite Mannschaft siegte mit 4,5:3,5 gegen Fulda III und sicherte sich den Klassenerhalt. Die erste Mannschaft siegte ebenfalls 4,5:3,5 in Schenklengsfeld und ist damit in die Landesklasse aufgestiegen, da gleichzeitig Mitkonkurrent Rotenburg in Alsfeld verlor.
Am Anfang der Saison blickte man auf Grund der Tatsache, dass beide Mannschaften in derselben Liga antreten mussten, ein wenig sorgenvoll in die Zukunft. Da ein direkter Wiederaufstieg angepeilt wurde, war man gezwungen, einen Großteil der Spieler für die erste Mannschaft einzusetzen. Diese waren damit für die zweite Mannschaft nicht spielberechtigt und entsprechend dünn fiel die Personaldecke aus. Sogar ein freiwilliger Abstieg in die Bezirksliga wurde diskutiert.
So schienen sich schon nach dem fünften Spieltag die schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten. Die zweite Mannschaft dümpelte sieglos am Tabellenende. Erst ein knapper Sieg gegen Hersfeld und ein überraschendes Unentschieden gegen Alsfeld am vorletzten Spieltag brachte sie auf einen Nichtabstiegsplatz. Man konnte also gegen Fulda III den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen.
Mit der besten Besetzung, die aufzubieten war, trat man den Domstädtern entgegen und es wurde ein Kampf um jeden Zentimeter. Jörg Kiepe brachte Lauterbach recht früh in Führung, indem er gegen Erasto Greif im Endspiel zwei Bauern gewann und diesen zur Aufgabe zwang. In der Folgezeit entwickelte sich ein Spielverlauf, der an Spannung kaum zu überbieten war. Nach über vier Stunden gelang es Jürgen Greb, dem Fuldaer Spieler Rifat Osmanaj ein Remis abzutrotzen, was das 3,5:3,5 bedeutete. So war der Ausgang der Partie vom Spitzenbrett abhängig. Dort behielt der Lauterbacher Stephan Krist die Nerven und spielte seinen starken Läufer zum Sieg gegen Joachim Lotz aus. Damit war der Klassenerhalt perfekt.
Gespannt blickte man dann nach Schenklengsfeld und Alsfeld. Die Ausgangssituation für Lauterbach war denkbar ungünstig, da man im Fall eines Sieges nur an Rotenburg vorbeiziehen konnte, wenn dieses Team gleichzeitig in Alsfeld verliert. Zunächst musste aber erstmal gegen Schenklengsfeld gewonnen werden, das auch eine starke Saison spielte und sogar noch an Lauterbach hätte vorbei ziehen können. Und tatsächlich musste man an Brett zwei sehr früh die erste Niederlage hinnehmen. Doch mit Disziplin und Können drehten in der Folgezeit Gennady Mil und Martin Krauß ihre Partien zu Gunsten von Lauterbach. An Brett 3 konnte Armin Hardt eine Niederlage nicht abwenden. Eine bemerkenswerte Leistung zeigte Andreas Klein, der in Zeitnot einen kühlen Kopf bewahrte und gegen Siegfried Hofmeister gewann. Damit lag man 3:2 in Führung. Michael Ludolph und Gert Henkel hielten ihre Partien Remis. Beim Stand von 4:3 für Lauterbach willigte Jürgen Struth an Brett 7, der noch einige Siegchancen hatte, mannschaftsdienlich in das Unentschieden ein, um den Gesamtsieg abzusichern. Der knappe, aber verdiente Erfolg war perfekt.
Als dann die Meldung aus Alsfeld über die Niederlage der Rotenburger eintraf, stand die Meisterschaft und der schon verloren geglaubte Aufstieg in die Landesklasse Nord fest, den sich um ein Haar der SC Rotenburg gesichert hätte. Nach Höhen und Tiefen fand diese Saison schließlich einen glücklichen Abschluss.