Golfclub Lauterbach steht in den Startlöchern für die Eröffnung der Saison
Der Spielbetrieb ruht und auch die Austragung der geplanten sportlichen Wettbewerbe liegt derzeit auf Halde.
Von Peter Becker
Der Präsident des Golfclubs Lauterbach, Uwe Heinbach (hier mit Gattin Sabine), hofft darauf, dass in Kürze wieder abgeschlagen werden kann auf der Anlage in Sickendorf. Foto: Becker
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Sickendorf. Noch ruht die Anlage des GC Lauterbach. Keine Golferin und kein Golfer haben seit einigen Wochen die Anlage in Sickendorf betreten, um ihrem Sport nachzugehen. Hin und wieder spazierten einige Gestalten mit oft hängenden Köpfen über die Anlage, um zumindest einmal die Gedanken an ehemals gelungene Golfschläge vor Ort wieder aufleben zu lassen. Und natürlich wollte man auch sehen, wie das Gras wächst, der Pflegezustand ist und ob die Grüns, auf denen die sonst üblichen Fahnen und Löcher fehlen, einen gesunden Eindruck vermitteln können. Immerhin sind täglich einige Greenkeeper unterwegs, um zu mähen, zu aerifizieren, zu düngen und aus den - für diesen Zweck angelegten - Teichen vor allem die Grüns zu wässern.
Der Spielbetrieb ruht und auch die Austragung der geplanten sportlichen Wettbewerbe liegt derzeit auf Halde. Die Lauterbacher Golfverantwortlichen mit Organisator Lutz Koch hatten für 2020 Mannschaften für die Hessenliga, die Altersklasse 30, die Deutschen Golf Liga und die Seniorenliga RMKL gemeldet. Der ersten Turniertage mussten bereits verlegt werden. Aktuell hat der Ligaausschuss beschlossen, alle Termine bis zum 31. Mai abzusagen. Mitte Mai soll dann neu entschieden werden.
Befragt zum heimischen Golfsport zu Coronazeiten führt Uwe Heinbach, der Präsident des GC Lauterbach, aus: "Natürlich war ich, wie alle anderen, zunächst über die massiven Einschränkungen überrascht, die auch die Schließung der Golfplätze - und damit auch unseren Platz in Sickendorf - betrafen. Aufgrund der Unerfahrenheit unserer verantwortlichen Politiker im Umgang mit einer solchen Pandemie aber eine durchaus nachvollziehbare Maßnahme."
EINSCHRÄNKUNGEN
Ausschließlich Zweierflights
Einhaltung des Mindestabstandes
(2 Meter empfohlen)
Kein Herausnehmen der Lochfahnen
Kein Harken der Bunker
Start der Flights im Abstand von zehn Minuten - und nur nach vorheriger Buchung der Startzeit
Was bei persönlich aber auf Unverständnis stieß, ist die Tatsache, dass man dann beispielsweise den Reitsport oder das Angeln wieder erlaubt hat, obwohl die Vorgaben für die Abstandsregeln beim Golf oder auch Tennis mindestens genauso gut eingehalten werden könnten. "Natürlich wurde auch unter unseren Mitgliedern viel diskutiert, gerade auch deshalb, weil just zum gleichen Zeitpunkt die neue Betreibergesellschaft ihre Arbeit aufnehmen sollte", so Heinbach. Gerade deshalb sei man froh und dankbar, dass "die meisten unserer Mitglieder trotzdem die neuen Verträge eingegangen sind - und Jens Gruhle als alter und neuer Betreiber trotz der schwierigen Situation das Wagnis Golf in Sickendorf weiterhin eingeht".
Natürlich würden alle Lauterbacher Golffreunde hoffen, dass man in Kürze wieder auf den Platz dürfe, auch, wenn dies mit Einschränkungen verbunden sein wird, die "wir aber gerne im Kauf nehmen und auf deren Einhaltung wir sehr genau achten werden", bekräftigt Heinbach, der inständig hofft. Gleichzeitig bedankt er sich ausdrücklich bei Jens Gruhle und Viktor Feist sowie den Greenkeepern, dass sie die Zeit so gut genutzt und den Platz in einen hervorragenden Zustand versetzt haben: "Sobald der Zeitpunkt feststeht, an dem wir wieder abschlagen dürfen, werden wir die Mitglieder über die einzuhaltenden Verhaltens- und Sonderplatzregeln informieren."
Fensterscheiben leiden
In Hessen könnte der wettkampflose Golfsport also unter den genannten, strengen Auflagen eventuell in den nächsten Tagen wieder möglich werden. Die Lauterbacher Golfer stehen schon in den Startlöchern, um möglichst bald wieder den kleinen Ball in Teiche und Hecken, bestenfalls sogar auf die dazu vorgesehenen Fairways abzuschlagen. Fit gehalten haben sich fast alle. Die eine oder andere eigene, aber auch nachbarliche Fensterscheibe ist bei den heimischen Trainingseinheiten durch Volltreffer zu Bruch gegangen. Es wird höchste Zeit, diese Menschen wieder auf den Platz zu lassen.