In Hessen sind Autos offenbar besser in Schuss als im Nachbarland Rheinland-Pfalz. Bundesweit schafft es aber rund ein Fünftel der Fahrzeuge nicht über den „TÜV“.
Flensburg/Wiesbaden/Mainz. Der Anteil durchgefallener Autos bei der regelmäßigen Hauptuntersuchung ist vergangenes Jahr leicht gesunken. Insgesamt wiesen bundesweit 20,7 Prozent der 2022 geprüften Pkw erhebliche oder gefährliche Mängel auf oder waren verkehrsunsicher, wie aus aktuellen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. 2021 waren es noch 20,9 Prozent, vor zwei Jahren 21,1 Prozent. Etwas besser als der Bundesschnitt schneiden die Autos in Hessen ab, hier sind 2022 nur 18,9 Prozent der Autos durchgefallen. Etwas schlechter in Schuss sind hingegen die Fahrzeuge in Rheinland-Pfalz: hier fielen 22,2 Prozent durch.
Neben den durchgefallenen Autos hatte bundesweit ein weiteres Achtel (12,5 Prozent) geringe Mängel (Hessen: 12,9 Prozent, Rheinland-Pfalz: 13,6 Prozent). Das waren 0,3 Prozentpunkte mehr als in den beiden Vorjahren. Komplett ohne Beanstandung kamen gut zwei Drittel (66,9 Prozent) der Autos durch die Hauptuntersuchung (Hessen: 68,1 Prozent, Rheinland-Pfalz: 64,2 Prozent). Die geringsten Durchfallerquoten finden sich laut KBA-Zahlen in Sachsen mit 18 Prozent, Thüringen mit 18,1 und Sachsen-Anhalt mit 18,3. Die höchsten in Schleswig-Holstein mit 26,1 Prozent, Bremen mit 25,5 und Hamburg mit 25,2.
Mit dem Alter steigt die Durchfallerquote bei den Autos
Der Rückgang bei den Durchfallerquoten ist auch deswegen bemerkenswert, weil das Durchschnittsalter der Autos auf deutschen Straßen steigt und die Quote der Fahrzeuge, die die Hauptuntersuchung nicht „überstehen“, mit dem Alter zunimmt. Bei Autos bis drei Jahren lag sie bei 4,3 Prozent, bei Fahrzeugen mit mehr als neun Jahren sind es 30,2 Prozent. Auf diese Kategorie entfallen in der KBA-Statistik knapp 54 Prozent der 21,7 Millionen Hauptuntersuchungen im vergangenen Jahr und mehr als 78 Prozent der Durchfaller.
Als komplett verkehrsunsicher wurden 2022 bundesweit nur 11.900 Autos eingestuft (Hessen: 629, Rheinland-Pfalz: 459). Das waren 0,05 Prozent der vorgeführten Wagen. Sie dürfen dann nicht mehr aus eigener Kraft vom Hof fahren, wie ein Sprecher des TÜV-Süd erklärte. Gefährliche Mängel entdeckten die Prüfer bei rund 116.300 Autos (Hessen: 8570, Rheinland-Pfalz: 7082), das ist ein halbes Prozent. Diese Fahrzeuge dürfen danach nur noch nach Hause oder in die Werkstatt gebracht werden und müssen nach der Reparatur zur Nachuntersuchung. Erhebliche Mängel gab es bei 4,37 Millionen Autos beziehungsweise 20,1 Prozent. Diese Fahrzeuge dürfen noch gefahren werden, müssen dem Sprecher zufolge aber „unverzüglich“ repariert und ebenfalls zur Nachuntersuchung gebracht werden.
Deutlich besser in Schuss als Autos sind Motorräder. In der Kategorie Krafträder fielen nur 8,1 Prozent durch; in Hessen waren es 7,6 Prozent, in Rheinland-Pfalz wie im Bundesschnitt 8,1 Prozent.
Von Christof Rührmair und Christian Matz