Die Volksbank Grebenhain verzeichnt eine lebhafte Kreditnachfrage und ehrt zahlreiche Mitglieder.
GREBENHAIN/NIEDER-MOOS. (gst). 84 Personen standen jetzt zur Ehrung für langjährige Mitgliedschaft bei der Volksbank in Grebenhain bei der Mitgliederversammlung in der Vulkan-Scheune in Nieder-Moos auf der Tagesordnung. Verständlich, dass in Corona-Zeiten nicht alle Mitglieder der Einladung zur Ehrung gefolgt waren. Beispielsweise fehlten die vier Mitglieder, die für 60 Jahre zur Ehrung anstanden komplett. Bei den 40- und 50-Jährigen, wo 49 beziehungsweise 31 Mitglieder zur Ehrung anstanden, gestaltete sich das Bild dann freundlicher; die nicht persönlich gekommen waren, erhalten die Ehrung nachgereicht.
Bildergalerie
Erfreulich für die Mitglieder der Volksbank ist, dass sie nun die Möglichkeit haben, bis zu zehn Geschäftsanteile im Wert von jeweils 100 Euro zu erwerben, bisher galt ein Limit von einem Geschäftsanteil, worauf Aufsichtsratsvorsitzender Werner Müller unter anderem verwies. Ebenso erfreulich für die 2291 Mitglieder, 129 mehr als im Vorjahr, dass auf Beschluss der Versammlung eine Dividende von 5,95 Prozent ausgezahlt wird. Die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrates wurden einstimmig wiedergewählt. Dies waren Alexander Klein (Herchenhain) und Manfred Stier (Grebenhain) sowie Otto Lips und Alexander Wahl (beide Stockhausen).
Die weltweite Lage
Vorstand Martin Winter befasste sich in seinem Bericht mit der wirtschaftlichen Lage weltweit und in Deutschland, wobei er von einer „Welt im Wandel“, die auch Auswirkungen auf die Konjunktur haben werde, sprach. „Für das nächste Jahr würden wir alle uns sicher mehr positive Nachrichten wünschen“, so Winter. Interessant sicherlich auch die Ausführungen über die „Herausforderung Geldanlage“. Beim Sparbuch verliere man nach Abzug der Inflation sogar noch an Kaufkraft. Bei den Aktienmärkten gebe es Schwankungen. Winter nannte als Alternative die Anlagezertifikate, wodurch Kunden der Volksbank Zinserträge von fast 300 000 Euro erhalten hätten, was einer durchschnittlichen Rendite von 3,54 Prozent entspreche. Weiterhin gebe es auch interessante Anlagemöglichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gesundheitswesen. Aufgrund der hervorragenden Vertriebsleitung und Beratungsqualität in der Wertpapierberatung erhielt die Bank die Auszeichnung „DZ-Bank-Champion“, freute sich der Bankvorstand.
Im Geschäftsjahr 2019 ist die Bilanzsumme der Volksbank gegenüber dem Vorjahr um 12,4 Prozent auf nunmehr knapp 112 Millionen Euro gewachsen. Die Entwicklung liegt somit über dem Durchschnitt von 5,3 Prozent aller Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die bei den Verbundpartnern außerhalb der eigenen Bilanz verwalteten Einlagen und Kredite sind ebenfalls gestiegen und betragen nun 83 Millionen Euro.
Die Passivseite war gekennzeichnet durch überdurchschnittliche Einlagenzuflüsse von Kunden sowie einem Zuwachs der Bankrefinanzierungen. Die Bankverbindlichkeiten bestehen ausschließlich aus Refinanzierungen von Förderkrediten und haben sich gegenüber dem Vorjahr um 11,2 Prozent erhöht. Der Bestand der Spareinlagen nahm insgesamt nur leicht um 0,9 Prozent zu. Von den Kunden favorisiert werden weiterhin kurzfristig verfügbare Gelder, sodass sowohl die Einlagen auf den laufenden Girokonten sowie die Termineinlagen insgesamt um 17,7 Prozent zulegen konnten. Für die Guthaben auf den laufenden Konten der genossenschaftlichen Zentralbank wurden 8000 Euro an Negativzinsen gezahlt. Die bei den Verbundpartnern verwalteten Einlagen sind um 8,3 Prozent gestiegen, sodass nun insgesamt 146 Millionen Euro an Kundengeldern verwaltet werden.
Auf der Aktivseite verzeichneten die Kundenkredite einen Anstieg von 17,3 Prozent. Die Wertpapieranlagen haben sich um 7,1 Prozent vermindert, während sich die Sachanlagen durch die Immobilieninvestitionen deutlich erhöht haben. Die Bankforderungen sind um 19,2 Prozent gestiegen.
Die Kundenkredite erhöhten sich vor allem durch die hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen auf fast 65 Millionen Euro. Damit betragen sie 57,8 Prozent der Bilanzsumme. Bei den Neuausleihungen waren nach wie vor langfristige Kredite mit festen Zinssätzen favorisiert. Eine „lebhafte Kreditnachfrage“ war gleichermaßen von Privatkunden als auch von Gewerbetreibenden sowohl in der Region als auch in den angrenzenden Landkreisen zu verzeichnen. Es konnten hierbei allen vertretbaren und berechtigten Kreditwünschen der Kundschaft entsprochen werden.
Die bei den Verbundpartnern verwalteten Kredite sind um 6,6 Prozent gestiegen, so dass nun insgesamt 94 Millionen Euro an Kundenkrediten verwaltet werden. Dieses Wachstum ist hauptsächlich auf die vermehrte Einbindung von langfristigen Hypothekenbankfinanzierungen zurückzuführen.
Die Wertpapieranlagen machen 23,2 Prozent (Vorjahr 28,2 Prozent) der Bilanzsumme aus. Der Wertpapierbestand ist hinsichtlich der Fälligkeiten über die nächsten fünf Jahre breit gestreut. Der Jahresüberschuss liegt bei 187 000 Euro gegenüber 175 000 Euro im Jahr 2018. „Der Vorstand war mit der Geschäftsentwicklung insgesamt zufrieden“, schloss Beckmann seine Ausführung. Im Bereich der Investitionen verwies Beckmann darauf, dass unter anderem in Bad Homburg im Jahr 2019 vier Reihenhäuser fertiggestellt und bezogen wurden. In Grebenhain entstanden im Projekt „Wohn- und Gesundheitsmitte Grebenhain“ zwei Arztpraxen, sechs altersgerechte Wohnungen sowie ein Café mit Büroräumen.